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Alt Bundesrätin Calmy-Rey überrascht mit Playboy-Accessoire

Weisse Häschen

Alt Bundesrätin Calmy-Rey steht auf Playboy Bunny – wegen Köppel?

· Online seit 28.09.2024, 14:13 Uhr
Das Playboy Bunny ist das Symbol des Männermagazins Playboy. Mit dem Motiv zeigte sich alt Bundesrätin Micheline Calmy-Rey kürzlich an einem Podium in Bern. Für Stilberater Jeroen van Rooijen ist klar, was es damit auf sich hat.
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Bundesräte und Playboy haben so wenig miteinander zu tun wie Gesetzestexte mit Dessous. Alt SP-Bundesrätin Micheline Calmy-Rey durchbrach dieses Prinzip kürzlich. Am 13. September diskutierte die 79-jährige Genferin an einer Veranstaltung der «Weltwoche» im Hotel Bellevue in Bern unter der Leitung von Weltwoche-Verleger Roger Köppel mit dem ehemaligen Botschafter Jean-Daniel Ruch über die heutige Weltlage.

Unter anderem sprach sie über die Neutralität der Schweiz und warf dem Bundesrat vor, sich heimlich in Richtung Nato zu bewegen.

Dabei fiel Calmy-Rey auch mit einem Accessoire auf: Der Riemen der Tasche, die sie umgehängt hatte, war mit weissen Playboy Bunnys dekoriert. Beim Häschen mit der Fliege handelt es sich um das Logo des US-amerikanischen Männermagazins Playboy. Eine Zeit lang boomte das Motiv. Vor allem an Chilbi-Ständen traf man schnell auf T-Shirts oder Unterwäsche, auf denen das Häschen, auch in Rosa oder dekoriert mit Strasssteinen, prangte.

«Männer alter Sorte – als Playboys»

Micheline Calmy-Rey hat eine Anfrage der Redaktion zum gewählten Bunny-Accessoire bisher nicht beantwortet. Für den Zürcher Stilexperten Jeron van Rooijen sieht der Taschenriemen nach einem modischen Missgriff aus – jedoch nur auf den ersten Blick. Manchmal ist die Tasche kurz zu sehen, die ansonsten vom Rednerpult verdeckt wird. Dabei handle es sich um eine normale Damentasche, stellt van Rooijen fest. «Die Tasche und der Tragegurt gehören demnach nicht wirklich zusammen.»

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Er geht davon aus, dass Calmy-Rey den Riemen mit den Bunny-Motiven ganz bewusst angehängt hat. Gut möglich ist, dass es sich um den «Playboy Bunny Bag Strap» von Marc Jacobs handelt, der für 98 Franken in einem Online-Shop zu finden ist.

Die Weltwoche verfolgt in ihrem Magazin einen rechts-nationalen Kurs – komplett gegenteilige Einstellungen der ehemaligen SP-Bundesrätin. Redner Jean-Daniel Ruch machte mit russlandfreundlichen Auftritten Schlagzeilen. «Vielleicht nutzte Calmy-Rey das Playboy Bunny als stummen Hinweis darauf, wie sie Herrn Köppel und ihren Gesprächspartner beurteilt», sagt Jeroen van Rooijen. «Nämlich als Männer alter Sorte – als Playboys.» Mit dem Motiv habe sie das Podium zweier Alpha-Männer persiflieren wollen, vermutet er. «Es sieht nach einem Seitenhieb gegen den grusigen Mann von altem Schlag mit einer rückwärtsgewandten Weltsicht aus.»

Leoparden-Look auf dem Rütli und Kopftuch in Teheran

Einen modischen Missgriff kann sich der Stilexperte beim besten Willen nicht vorstellen. «Es ist kaum möglich, dass sie das Logo eines Magazins, das einst stilprägend war, nicht kannte und das Bunny für ein unschuldiges Häschen hielt.» Zudem stehe das Bunny auch für ein ironisches Statement. «Manche Feministinnen trugen es als Zeichen, um den Männern die Trophäen zu entreissen.»

Bereits während ihrer Karriere als Bundesrätin fiel Micheline Calmy-Rey modisch auf. Etwa 2007 sorgte sie für Empörung, weil sie an der 1. August Feier auf dem Rütli in einem Leoparden-Print-Oberteil und einer schlecht sitzenden Baseballmütze auftauchte. Um die Welt gingen die Fotos, auf denen die damalige Aussenministerin mit einem Kopftuch bedeckt 2008 den iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad in Teheran traf. Vorgeworfen wurde ihr, ein Kniefall vor dem religiösen Gottesstaat gemacht zu haben. Sie habe damit lediglich die Regeln des Landes eingehalten, erklärte Calmy-Rey.

veröffentlicht: 28. September 2024 14:13
aktualisiert: 28. September 2024 14:13
Quelle: ZüriToday

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