Gegenüber dem SRF äussert sich einer der Kletterer zum kuriosen, aber auch erschreckenden Fund: «Ich habe mit sowas gar nicht gerechnet und ehrlicherweise auch erst ein wenig Angst bekommen.» Man habe auf schnellstem Weg die Polizei alarmiert, die die Schädel sicherstellte.
Seltener Fund
Christian Lanz, Chefarzt beim rechtsmedizinischen Dienst des Kantons Solothurn, hat die Schädel untersucht. Er sagt, dass solche Funde selten seien: «In diesem Jahr ist es erst der zweite Fund dieser Art.» Meistens tauchen solche Totenschädel eher in alten Häusern auf, wo die einstigen Bewohnerinnen oder Bewohner Ärzte waren oder auf dem Friedhof gearbeitet hätten.
Der letzte, grössere Skelettfund in einer Felsstruktur wie jener im Leimental ist jedoch schon einige Jahre her und stammt aus dem Jahr 2018. Bei dem Skelett handelte es sich damals wahrscheinlich um eine verunfallte Person oder einen Suizid. Genauer sagen könne man das jedoch nicht.
Rätsel um Knochen soll gelöst werden
Beim aktuellen Schädelfund handelt es sich laut Lanz um ältere Knochen, die mit dem Vorfall aus 2018 nichts zu tun hätten. Vielmehr stammen die beiden Schädel, die einem Mann und einer Frau gehören sollen, wahrscheinlich aus einer Krypta oder einer Kirche. Die Vermutung liegt nahe, da an einem der Schädel Spuren gefunden wurden, die darauf hinweisen würden, dass die Leiche für eine längere Zeit an der Oberfläche exponiert gewesen sein muss.
Das ganze Rätsel um die Knochen konnte Lanz jedoch nicht lösen. Die Kantonsarchäologie in Solothurn hat den Fall übernommen und will nun herausfinden, ob die Schädel zu einer Ausgrabung in der Region gehören. Eine Möglichkeit sei nämlich, dass die Knochen bei einer Ausgrabungsstätte gestohlen und anschliessend in der Felswand deponiert worden seien.
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