European League of Football

Auch zwei Solothurner Profis sind mit am Start

· Online seit 02.06.2023, 16:50 Uhr
In der europäischen American-Football-Liga ELF hat neu auch die Schweiz ein Team: Die Helvetic Guards. Mit dabei sind auch der Solothurner Ralph Trachsel und der Grenchner Ibony Mbungu. Im Interview geben sie einen Einblick in ihr neues Leben als Profi-Spieler.
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Der 37-jährige Ralph Trachsel spielt seit 12 Jahren Football und unterstützt das Team als Quarterback. Ibony Mbungu ist 24 und als Runnigback der Flinke im Team. Die erste Saison in der European League of Football (ELF) startet am 3. Juni. Die ELF ist eine europäische Liga die vor drei Jahren gegründet wurde.

Ralph und Ibony, ihr seid Teil des ersten American-Football-Profiteams der Schweiz. Wie habt ihr das geschafft?

Ralph: Über Darius Willis bin ich zum Team gestossen. Er ist zuständig für die Personalbeschaffung. Ich habe mit ihm bei den Bienna Jets gespielt. Als der Quarterback der Helvetic Guards ausgefallen ist, bin ich für diese Saison angefragt worden.

Ibony: Bei mir war es ebenfalls über Darius Willis. Ich hatte letztes Jahr eine sehr gute Saison und er ist dadurch auf mich aufmerksam geworden.

Was bedeutet es euch, Teil dieses Teams zu sein?

Beide: Wir sind sehr stolz darauf. Alles was wir bisher in den Sport investiert haben, zahlt sich nun aus. Die Helvetic Guards nehmen nur Spieler mit einer positiven Einstellung auf. Es geht ihnen nicht nur um Leistungsträger, sondern auch darum, ein gutes Team zusammenzustellen.

Was sind die Unterschiede zu euren vorherigen Vereinen?

Das Level ist deutlich höher und die Coaches haben andere Erwartungen. Es ist eine Challenge, da man mit ehemaligen NFL-Spielern oder Spielern aus Deutschland spielt. Die Geschwindigkeit ist ebenfalls anders. Alles ist wesentlich schneller und man braucht ein grösseres Spielverständnis.

Das Team besteht aus Spielern aus der ganzen Schweiz. Wie trainiert ihr als Verein?

Aktuell trainieren wir drei mal pro Woche in Emmen in der Zentralschweiz. Für uns ist die Distanz in Ordnung, da wir in etwa 40 Minuten am Trainingsstandort sein können. Gewisse Spieler müssen jedoch einen weiten Weg auf sich nehmen. Bisher schein es aber für alle machbar zu sein.

Reicht der neue Job als Profispieler, um davon leben zu können?

Die wenigsten Spieler machen diese Sportart wegen dem Geld, sondern vielmehr wegen der Challenge. Wir verdienen nicht so viel wie Fussballspieler und können nicht vollständig davon leben. Unser täglich Brot können wir damit nicht ganz abdecken. Ibony arbeitet neben seinem Studium bei der SBB als Kundenbegleiter, ich bin bei der Swisscom in der IT tätig.

Was sind eure Ziele für diese Saison?

Das ist noch etwas schwierig abzuschätzen. Bisher hatten wir nur Paris als Trainingsgegner. Wir sind gespannt darauf, uns mit anderen zu messen. Wenn wir es ins hintere Mittelfeld der Tabelle schaffen, wär das sicher nicht schlecht – weiter vorne wär natürlich noch schöner.

In der neuen Liga müsst ihr für die Spiele ständig durch ganz Europa reisen. Stressig oder schön?

Ibony: Ich freue mich darauf, mit dem ganzen Staff (rund 60 Personen) quer durch Europa zu reisen und gemeinsam in fremden Städten und Hotels zu übernachten. Wird sicher eine coole Erfahrung.

Ralph: Man darf das aber auch nicht unterschätzen. Am Morgen früh fliegst du beispielsweise nach Barcelona, dann Training, Spiel, Nachtessen, schlafen und am nächsten Morgen früh ist bereits der Rückflug. Da bleibt keine Zeit für Sightseeing.

Die Helvetic Guards bestreiten ihre Heimspiele übrigens in der Lidl Arena in Wil SG. So sieht der aktuelle Spielplan für die Saison aus.

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veröffentlicht: 2. Juni 2023 16:50
aktualisiert: 2. Juni 2023 16:50
Quelle: 32Today

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