Mittelland

Bolero-Ruine auf dem Hauenstein bei Olten: «Tiefer als jetzt kann das Areal nicht mehr sinken»

Bolero-Ruine Hauenstein

«Tiefer als jetzt kann das Areal nicht mehr sinken»

21.08.2023, 15:53 Uhr
· Online seit 21.08.2023, 15:43 Uhr
Das Bolero-Grundstück auf dem Hauenstein kommt weg – so viel ist bereits klar. Vor kurzem wurde ein entsprechendes Baugesuch publiziert. Die Bevölkerung soll bald mitbestimmen können.
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Seit über einem Jahrzehnt ziert eine markante Ruine die Hauenstein-Passhöhe zwischen Trimbach und dem Baselbiet. Die Rede ist vom Gebäude des ehemaligen Bolero-Dancings, das später zu einem Erotikbetrieb umfunktioniert wurde. Nun soll es auf dem Hauenstein aber vorwärts gehen, wie das SRF-Regionaljournal berichtet.

«Es ist ein Schandfleck»

Vor wenigen Tagen wurde das Abbruchgesuch publiziert. Und der neue Besitzer, Peter Raphael Wegmüller, will Nägel mit Köpfen machen. Am Wochenende informierte er die Bevölkerung persönlich über die Pläne und klärte Fragen. Seitens der Gemeinde sei man froh, dass sich auf dem Bolero-Gelände etwas tut.

Der erste Schritt sei der Abriss des Gebäudes, welches bereits ganz verwachsen und verwahrlost daherkommt. Das es keine Augenweide mehr sei, findet auch Stefan Berchtold, Gemeindepräsident der Gemeine Hauenstein-Ifenthal. «Das Gebäude ist momentan ein Schandfleck», sagt er gegenüber dem Regionaljournal. Es sei also an der Zeit, dass sich auf dem Gelände etwas tut.

Und wie sich etwas tun soll: Der neue Besitzer bestätigt gegenüber dem Regionaljournal, dass er auf dem ehemaligen Bolero-Areal bauen will. Konkret sollen ein Einfamilienhaus, mehrere Wohnungen, eine Werkhalle und ein öffentliches Café oder Restaurant gezimmert werden. Die Gemeinde habe ein offenes Ohr für alle Ideen. Vor einiger Zeit habe sie den Entschluss gefasst, jede und jeden mit einem Vorhaben zu unterstützen. Für Berchtold ist klar: «Tiefer als jetzt kann das Areal nicht mehr sinken».

Gemeindeversammlung für den Herbst geplant

Doch das Vorhaben umzusetzen klingt einfacher, als es wirklich ist. Denn beim eingereichten Baugesuch geht es erst um den Abriss des bestehenden Gebäudes. Ausserdem unterliegt das Bolero-Areal einer Gestaltungsplanpflicht. Konkret heisst das: Die Gemeindeversammlung soll zur Zukunft des Areals etwas sagen können. Und diesbezüglich sei geplant, im Herbst eine Gemeindeversammlung einzuberufen. «Wenn die Bevölkerung mit den Plänen von Herrn Wegmüller zufrieden ist, werden wir die Gestaltungsplanpflicht aufheben», so Berchtold.

Das Kapitel Bolero auf dem Hauenstein währt bereits seit mehr als 66 Jahren. Damals begann die Geschichte des heutigen Lost Place, als das Motel eröffnete. Der vorherige Besitzer wollte noch bis Ende 2022 eine «Oase» schaffen. Zusammen mit dem Projektentwickler hatte er Pläne für einen Innovations- und Wissenscampus ausgeheckt. Doch die Zeiten waren gerade wegen Corona zu unsicher.

Das verkommene Grundstück war sogar schon Bestand einer Dokumentation des SRF über «Urban Surfer», die verlassene Areale erkunden.

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(ckp/red.)

veröffentlicht: 21. August 2023 15:43
aktualisiert: 21. August 2023 15:53
Quelle: 32Today

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