SwissSkills

Der beste Bodenleger: «Mit dem Sieg hätte ich nicht gerechnet»

· Online seit 08.05.2023, 07:53 Uhr
Im Herbst hat der gebürtige Iraner Shahrad Ziayee aus Grenchen die Schweizer Berufsmeisterschaften gewonnen, und das fast ohne Vorbereitung. Woher sein Talent kommt und wie es in Zukunft weiter geht, erzählt er uns in unserer Berufsbildungswoche im Video.

Quelle: 32Today / Jael Fischer / Selina Koch / Devin Schürch

Anzeige

«Der Stolz meiner Eltern an diesem Tag hat mir am meisten bedeutet», erzählt der SwissSkills Sieger 2022, Sharad Ziayee, voller Freude. Der Sieg ist für Shahrad aber sehr überraschend gewesen. «Ich habe mehr Zeit gebraucht als die anderen und war mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Das hat mich sehr verunsichert.» Trotz nur sehr wenig Vorbereitungszeit und einem misslungenen Start konnte der Bodenleger die Juroren der SwissSkills in Bern überzeugen.

Handwerkliches Geschick im Blut

«Mein Vater ist Handwerker. Er war als Sanitär, Schreiner und Metallbauer tätig. Deswegen liegt es mir ein bisschen im Blut», sagt Shahrad. Momentan ist der beste Bodenleger der Schweiz im 3. Lehrjahr und bereitet sich auf die bevorstehende Lehrabschlussprüfung (LAP) vor. Vier bis fünf Stunden pro Woche lerne er für die Schule. Seine Freizeit opfere er ebenfalls den Vorbereitungen: «An den Samstagen komme ich teilweise in die Firma, um für die praktische Prüfung am Flächen- und Treppenmodell zu üben.» Das Flächenmodell habe er selber gebaut, um mit den verschiedenen Bodenbelegen zu trainieren.

Ein Wettkampf auf acht Fussballfeldern

Für die SwissSkills 2022, die zentralen Berufsmeisterschaften, habe er sich nicht selber angemeldet. «Mein Leiter der Überbetrieblichen Kurse hat mich angemeldet. Die besten Lehrlinge werden schweizweit von ihrem ÜK-Leitern ausgewählt.» Insgesamt 150 Berufe seien an den Berufsmeisterschaften vertreten, berichtet André Burri, Geschäftsführer der SwissSkills. «Die Meisterschaften finden auf einer Fläche von 100'000 m², das sind acht Fussballfelder», berichtet Burri. Gesamthaft sind letztes Jahr 85 Schweizermeisterinnen und Schweizermeister gekürt worden. Bei den Wettkämpfen gehe es nicht um Geschwindigkeit, sondern um Genauigkeit und Qualität.

«Ein Unfall kann sehr schnell passieren»

Bei der Arbeit als Boden- und Parkettleger müsse man oft mit scharfen Gegenständen arbeiten, daher könne ein Unfall sehr schnell passieren. Es sei im allgemeinen eine körperlich strenge Tätigkeit. «Die Knie schmerzen manchmal, weil man auf den Knien arbeiten muss. Es geht auch in den Rücken, da man immer schweres Material tragen muss», erklärt Shahrad. Am Ende des Tages zähle aber die Kundenzufriedenheit. «Wenn man die Eigenleistung sieht und der Kunde zufrieden ist, hat man auch Freude.»

Die SwissSkills waren erst der Anfang

«Ich würde gerne an den Europameisterschaften teilnehmen», sagt Berufsmeister Shahrad. Es könnte aber sehr knapp werden, da er noch die Ausbildung zum Parkettbodenleger machen möchte und drei Jahre Berufserfahrung brauche. «Die Altersgrenze an den EuroSkills liegt bei 25 Jahren, und wenn ich mit allem fertig bin, dann bin ich genau 25». Er habe aber noch weitere Zukunftspläne: «Ein weiteres Ziel ist, als Bodenbelagsberater oder Chefbodenleger zu arbeiten. Dafür brauche ich allerdings noch ein paar Jahre Arbeitserfahrung.»

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 8. Mai 2023 07:53
aktualisiert: 8. Mai 2023 07:53
Quelle: 32Today

Anzeige
Anzeige
32today@chmedia.ch