Die Schweiz und ihre Bahnen sind für ihre Pünktlichkeit bekannt. Doch nicht alle würden dem zustimmen. Störungen und Pannen auf dem Schweizer Schienennetz keine Seltenheit. Ein Leserreporter hat der Redaktion am Freitagmorgen gemeldet, er sei innerhalb kürzester Zeit auf seinem Arbeitsweg von Burgdorf in Richtung Thun am Morgen jeweils am Bahnhof in Burgdorf hängen geblieben. Und dies notabene in einem der neuen Mika-Züge, die die BLS erst seit Kurzem auf dieser Strecke einsetzt.

Die BLS bestätigt die gemeldeten Störungen auf Anfrage und relativiert diese. Die Züge verkehrten wegen einer Kupplungsstörung jeweils mit rund 15 Minuten Verspätung und anstatt zwei zusammengekoppelte Züge, war nur einer unterwegs, sagt Mediensprecher Stefan Locher. Überall dort, wo Technik im Spiel ist, könne es zu Störungen kommen, meint Locher.

Doch wieso machen denn brandneue Züge schon Probleme? Sollten diese nicht ohne technische Störungen unterwegs und noch perfekt im Schuss sein? Klingt plausibel, ist jedoch genau umgekehrt. Neue Fahrzeuge weisen häufiger technische Schäden auf, da sie noch nicht viel bewegt wurden und noch nicht routiniert im Streckennetz unterwegs sind. Das bestätigt Stefan Locher. Sogenannte «Kinderkrankheiten», wie viele es nennen, treten zum Beispiel auch häufig bei Flugzeugen auf. Neu heisst also zwingend besser und sorgenfrei – im Gegenteil. Auch bei neuen Zügen heisst es deshalb gerade zu Stosszeiten: Geduld mitbringen.

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