Quelle: 32Today / Jael Fischer
30 bis 90 Tage sind sie unterwegs, rund 1,5 Millionen Ruderschläge werden sie machen und dies alles auf einem Ruderboot mit einer Grösse von 13 Quadratmetern. Etwa 5000 Kilometer werden die beiden Frauen zurücklegen, bis sie auf Antigua wieder an Land gehen können. Dabei sind sie der Natur ausgeliefert und werden je nach Wetterlage mit Wellen von bis zu sechs Metern Höhe konfrontiert sein.
Für Carla Lemm ist es bereits die zweite Teilnahme an der Challenge. 2019 machte sie sich mit drei anderen Frauen auf den beschwerlichen Weg von La Gomera nach Antigua. Von ihrer Erfahrung kann das Zweierteam sicherlich profitieren.
Funken, Nothilfekurs und viel Training
Bis es aber für die Beiden auf die lange Reise geht, ist noch sehr viel zu tun. Mit Rudern hatten die Beiden vor der Anmeldung zur Challenge nämlich nichts zu tun. Nebst ausgiebigem Rudertraining muss das Boot organisiert und verschiedene Kurse besucht werden. Das Funken, die Seenotrettung, erste Hilfe an Bord und natürlich der Alltag auf dem Boot wollen vor einem solchen Unterfangen gelernt und geübt sein. Mindestens 120 Stunden müssen Carla Lemm und Katrin Blattner mit ihrem Boot unterwegs sein, bevor es losgehen kann. Dazu kommt die Sponsorensuche, denn ein solches Projekt ist nicht gerade billig. Bereits das Startgeld kostet mehr als 20'000 Franken.
Für die beiden berufstätigen Frauen bedeutet das grossen Aufwand, den sie mit viel Freude und Motivation angehen. Reisen nach Holland zu ihrem Bootsbauer, welcher selbst Teil des «World's toughest row» ist, geniessen sie, auch wenn es strenge Tage sind. Die Augen sind dabei stets auf ihr grosses Ziel gerichtet – den 12. Dezember 2024. Dann startet die mehrwöchige Atlantiküberfahrt.
Alltag auf dem Meer
Unter dem Teamnamen «Atlantic Arrow» sind die beiden dann für ein bis drei Monate auf dem Atlantik unterwegs. Sehen werden sie sich aber gar nicht besonders viel. Am Rudern ist stets nur eine der beiden, alle zwei Stunden lösen sie sich ab. Auch in der Nacht, bei Wind, Wetter und vielleicht sogar Sturm.
Wenn Carla Pause macht, kümmert sie sich um die Wasseraufbereitung mit der mitgeführten Entsalzungsanlage. Dann gilt es, die wunden Stellen am Körper zu pflegen, den Kontakt mit der Rennleitung über Funk zu halten, zu schlafen, eventuelle Reparaturen zu machen und ganz wichtig: zu essen. In dieser Zeit rudert Katrin, nach zwei Stunden ist Wechsel angesagt.
Rund 4500 Kalorien verbrauchen die Teilnehmenden des «World's toughest row» an einem Tag. Das kalorienreiche Essen wird als Expeditionsnahrung mitgeführt. Diese ist leicht, braucht wenig Platz und muss lediglich mit heissem Wasser aufgegossen werden, dann ist sie genussfertig.
Ein Motto zum Durchhalten
«Everything is beautiful – everything hurts!». Unter diesem Motto stellen sich die beiden Frauen den bevorstehenden Abenteuern, während der Vorbereitung und dann im Winter 2024/25 auf dem Wasser.
Die Beiden sind sich bewusst, dass ihr Vorhaben eine grosse Herausforderung wird, freuen sich aber auf die Nähe zur Natur, die körperliche Herausforderung und den Abstand zum Alltag.
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