Reaktion auf Vorstoss

«Ergibt keinen Sinn»: Solothurner Regierung ist gegen kantonales Feuerwerksverbot

· Online seit 31.05.2023, 06:48 Uhr
Die Grünen-Kantonsrätin Rebekka Matter-Linder will, dass Privatpersonen im Kanton Solothurn kein Feuerwerk mehr zünden dürfen. Es soll ein Verbot geben. Deshalb hat sie einen entsprechenden Auftrag beim Regierungsrat eingereicht. Dieser hält nicht viel von dieser Idee.
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Ein kantonales Verbot führe nur dazu, dass die Leute in die Nachbarkantone gehen würden, um Feuerwerk zu zünden. Dies schreibt die Solothurner Regierung in ihrer Stellungnahme. Auch würde das lokale Gewerbe beim Verkauf benachteiligt. «Vor diesem Hintergrund ist ein kantonaler Alleingang weder angezeigt noch sinnvoll», so die Regierung. Auch habe der Kanton zwar gesetzlich Spielraum beim Feuerwerk, aber vermutlich nicht genug, um ein kantonales, zeitlich unbegrenztes Verbot zu beschliessen.

Feuerwerke sorgen immer wieder für viel Diskussionen, doch sie sind auch beliebt. Die diesjährige Sonnwendfeier genossen zwischen 20'000 bis 30'000 Gäste in Oensingen:

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

Feuerwerk richte zu viel Schaden an

Eingereicht hat den Vorstoss die Oekinger Kantonsrätin Rebekka Matter-Linder (Grüne). Das Feuerwerk soll nicht ganz verboten werden. Es soll Ausnahmen geben bei öffentlichen Anlässen für organisierte, zeitlich begrenzte Feuerwerke. Dazu sollten diese aber wenig Lärm machen. Die Politikerin argumentiert mit den schädlichen Auswirkungen von Feuerwerk auf die Umwelt, Gesundheit und die Tiere. In der Schweiz würden im Durchschnitt pro Jahr 1'650 Tonnen Feuerwerkskörper gezündet. Dadurch entstünde gemäss Angaben vom Bund rund 300 Tonnen Feinstaub, was die Luft belaste, so Matter-Linder.

Das Feuerwerk würde zu jeder Tages- und Nachtzeit gezündet und sei nicht mehr zeitgemäss, schreibt sie im Vorstosstext. «Die Freude weniger Menschen beeinträchtigt die Lebensqualität aller anderen.»

Die Solothurner Regierung hat der Grünen-Politikerin in dem Punkt zugestimmt, dass Feuerwerke sehr wohl problematisch seien. Auch sie verweist auf eine Untersuchung des Bundes. Diese kam zum Schluss, dass die Feinstaubbelastung speziell bei grossen Feuerwerken nicht zu vernachlässigen ist. Doch da ein kantonaler Alleingang wenig Sinn mache, empfiehlt sie dem Kantonsparlament, den Auftrag abzulehnen.

veröffentlicht: 31. Mai 2023 06:48
aktualisiert: 31. Mai 2023 06:48
Quelle: 32Today

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