Fast 300 Personen hatten im August die Petition «Bikepark Vision Grenchenberg: Ein neues Kapitel für Biker:innen» von Initiant Philipp Loosli unterschrieben. Die Idee war, den Grenchenberg auch im Sommer für Einheimische sowie Besuchende als Alternative für die schneelose Zeit zugänglich und nutzbar zu machen. Nun ist klar: Dazu wird es nicht kommen.
Die Bürgergemeinde Grenchen hat sich Ende September in einer Sitzung eingehend mit dem Thema beschäftigt und ist zum Entschluss gekommen, dass sie die Ideen von Loosli nicht realisieren will. Begründet wird dies damit, dass «die gesamten Bergweiden im Gebiet Untergrenchenberg/Skilifte dem Bewirtschafter des landwirtschaftlichen Bergbetriebs Untergrenchenberg ganzjährig in Pacht zur Verfügung stehen.» Die Gebiete würden ausserdem für Mutterkühe und ihre Kälber genutzt.
Im Einklang mit der Natur
Loosli zeigt Verständnis, sagt aber: «Offenbar hält sich hartnäckig die Meinung, dass wir Radsportlerinnen und Radsportler die Natur zerstören würden. Aber nichts liegt uns Bikerinnen und Bikern mehr am Herzen als eine intakte und saubere Natur. » Der Entscheid werfe einige Fragen auf. Im Antwortschreiben der Bürgergemeinde auf Looslis Petition heisst es nämlich, dass die genannten Gebiete betroffen seien vom Bau von vier Windkraftanlagen, die in den nächsten Jahren errichtet werden sollen. Dies liesse keinen Raum für eine «Drittnutzung».
«Beeinflusst das die Weidetiere denn nicht auch?», fragt sich Loosli.
Enttäuscht über das fehlende Interesse
Trotzdem akzeptiert er den Entscheid der Bürgergemeinde, die noch weitere Gründe gegen den Bau eines Bikeparks anführte. So befürchtet sie, dass die geplante Streckenführung ohnehin zu kurz sei und man daher verleitet werde, diese zu verlassen.
Allerdings habe man die Machbarkeit einer etwaigen Umrüstung der Skilifte, die die Bikerinnen und Biker auf den Grenchenberg bringen sollten, gar nicht erst geprüft. Das findet Loosli schade. Er schreibt in einer Antwort an die Bürgergemeinde, dass er enttäuscht davon sei, dass man nicht einmal geprüft habe, ob der Umbau im Rahmen des Möglichen liege.
Wäre eine Chance für die Region gewesen
Das Interesse an neuen Trails und Strecken sei in der Mountainbike-Community nämlich enorm hoch und er ist überzeugt davon, dass dieses Interesse der Region zu Gute gekommen wäre. Schliesslich sei Grenchen mit den vielen ortsansässigen Velo-Unternehmen geradezu ein Mekka für Bikerinnen und Biker. Deshalb wundere ihn das fehlende Interesse seitens der Gemeinde, die sich auch nicht auf weitere Ideen von Loosli einzulassen scheint.
Wie es nun weitergeht mit seinem Projekt, darüber ist sich Loosli noch nicht sicher. So langsam werde es für eine einzelne Privatperson ein wenig viel, hält er jedoch fest. Worüber er sich allerdings sicher ist: Eine Umsetzung seiner Ideen hätte der Gemeinde Grenchen und der Region viele Vorteile und neue, attraktive Einnahmequellen gebracht.
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