Jubiläum

HeimArt-Laden in Solothurn: Zehn Jahre für Inklusion und Gemeinschaft

22.02.2024, 21:04 Uhr
· Online seit 20.02.2024, 17:00 Uhr
Seit zehn Jahren sorgt der Verein HeimArt dafür, dass Leute mit Beeinträchtigungen so nah wie möglich am normalen Leben in der Gesellschaft teilhaben können. Er schafft Arbeitsplätze, sorgt für deren Erhalt und baut sie aus.
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Das Herzstück des Vereins HeimArt ist ein Laden, mitten in der Stadt Solothurn. Hier gibt es dekorative Figuren oder Alltagsgegenstände. Das Besondere: Im ersten Stock befindet sich ein grosser Werktisch an dem Kunsthandwerk von Menschen mit besonderen Bedürfnissen hergestellt wird. Jeden Monat arbeitet hier eine andere Institution aus dem Kanton Solothurn. Diese Begegnungen ermöglichen es ihnen, stärker in die Gesellschaft einzutauchen als in ihren eigenen Einrichtungen.

Der Laden als Ort der Begegnung

Der HeimArt-Laden wurde vor zehn Jahren ins Leben gerufen. Anfangs bestehend aus zwölf Institutionen des Branchenverbandes Insos Solothurn, verfolgte man die Vision, die Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen zu fördern und die Inklusion voranzutreiben. Der Laden sollte zu einem Ort der Begegnung werden, an dem sich Besuchende und Mitarbeitende mit Beeinträchtigungen begegnen und interagieren können. Nach intensiver Suche fand der Verein am Stalden in Solothurn schliesslich das passende Ladenlokal, das nach einigen Umbauarbeiten im Januar vor genau zehn Jahren eröffnet wurde.

Mittlerweile sind 17 Institutionen an Bord. Sie zahlen jährlich einen Mitgliederbeitrag. Einige leisten finanzielle Beiträge, andere liefern Produkte. «Es kommen immer mehr dazu, wir sind laufend am ausbauen. Denn wir möchten gerne noch wachsen», so Alissa Vessaz. Jeder dieser Institutionen hat ein Atelier oder eine Werkstatt, in denen verschiedene Produkte hergestellt werden. Dies können Lebensmittel sein, Dekorationsartikel, Kerzen, verschiedene Grusskarten oder handgewobene Küchentücher und auch ganz viel Kunst.

Jeden Monat eine andere Institution im Laden

Das Sortiment im Laden ändert sich ständig, sodass es immer etwas Neues zu entdecken gibt. «Das ist ein guter Grund, immer wieder in den Laden zu kommen», sagt Alissa Vessaz. Der Laden wird von der Solodaris Stiftung geführt. Betreute Menschen der genannten Stiftung arbeiten im Verkauf. Jeden Monat arbeitet eine andere Institution mit ihren Klientinnen und Klienten im HeimArt-Laden. Diese arbeiten dann jeweils in der oberen Etage, wo sie ihre eigenen Produkte herstellen. Dadurch können sie sich mit den Besuchern des Ladens treffen und unterhalten, was ihnen mehr Kontakt zur Gesellschaft ermöglicht als in den Einrichtungen.

Was die Wahrnehmung von Inklusion in der Gesellschaft betrifft, gibt es nach Ansicht von Vessaz noch viel Luft nach oben: «Es ist immer noch für viele Leute ungewohnt, Menschen mit Beeinträchtigungen in der Stadt zu sehen. Das sollte nicht so sein; wir sind noch lange nicht am Ziel.»

«Jede Begegnung ist ein Erfolg»

So betrachtet HeimArt jede Begegnung und jedes Erlebnis zwischen der Gesellschaft und Menschen mit Beeinträchtigung als Erfolg, erklärt Vessaz. «Mit der Unterstützung aller Institutionen und regelmässigen Besucher sind wir zuversichtlich, auch in den nächsten zehn Jahren präsent zu sein.»  Doch auch bei HeimArt spüre man, dass die Menschen weniger Geld für Dekoartikel oder Kunst zur Verfügung haben. Das sei momentan eine Herausforderung.

Wer das Projekt aktiv unterstützen möchte, kann entweder Passivmitglied werden und den Verein finanziell unterstützen oder den Wäschereiservice der Soledaris in Anspruch nehmen. Darüber hinaus lädt ein kleines Bistro dazu ein, bei einer Tasse Kaffee oder Tee die Aussicht auf den Stalden zu geniessen.

Noch bis zum 24. Februar laufen die Jubiläumswochen, bei denen jeder Einkauf im Laden mit einem kleinen Geschenk belohnt wird. Danach ist eine optische Auffrischung des Ladens geplant. Für die Zukunft blickt der Verein HeimArt optimistisch nach vorne.

veröffentlicht: 20. Februar 2024 17:00
aktualisiert: 22. Februar 2024 21:04
Quelle: 32Today

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