Mittelland

Einsamkeit im Alter kann laut Studien zum vorzeitigen Tod führen – Pro Senectute Solothurn erklärt genauer

Pro Senectute Solothurn zu WHO-Studie

Kampf gegen Einsamkeit im Alter – nur Eigeninitiative hilft

· Online seit 22.11.2023, 05:50 Uhr
Ein höheres Risiko an Demenz, Depressionen und Herz-Kreislauf-Problemen zu erkranken und dies alles nur als Folge von Einsamkeit? Ja, sagt eine Studie der WHO. Die Geschäftsleiterin von Pro Senectute Solothurn erklärt, was man als Betroffene oder Angehöriger tun kann.
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Verschiedene Studien bestätigen die negativen Folgen von Einsamkeit auf die Gesundheit. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seien einsame Menschen gar einem höheren Risiko für Schlaganfälle, Demenz oder Depressionen ausgesetzt. Ebenfalls sei das Risiko eines vorzeitigen Todes vergleichbar mit dem von Tabakkonsum, Fettleibigkeit oder Luftverschmutzung. Die WHO will nun gegen die Einsamkeit im Alter vorgehen und hat hierzu eine Kommission eingesetzt.

«Allein sein» ist nicht dasselbe wie «einsam sein»

Alleine sein und Einsamkeit – das seien zwei paar Schuhe, wie Ida Boos, Geschäftsleiterin der Pro Senectute Solothurn auf Anfrage sagt. Aus dem Alleinsein könne sich das Gefühl von «einsam sein» entwickeln, erklärt sie weiter. Jedoch sei das Gefühl von Einsamkeit erst problematisch, wenn es mit dem Gefühl von Verlassenheit vermischt wird.

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Gerade bei älteren Menschen kann dieses Gefühl mit dem Verlust von einem wichtigen Menschen auftreten oder sich verstärken. Wichtig sei, dass man sich nicht zurückzieht und auf die anderen warte, sondern selbst auf andere zugehe. «Bei der Einsamkeit hat man eine Selbstverantwortung.», sagt Ida Boos. Sobald man in Gemeinschaft mit anderen Menschen ist, kann man das Gefühl von Einsamkeit minimieren. Dazu brauche es aber Eigeninitiative – auch von den Betroffenen.

Aber auch die Angehörigen können der Einsamkeit einer Person entgegenwirken. Gezielte Kontaktaufnahmen fördern das Gefühl der Zugehörigkeit. Dabei ist der Inhalt der Treffen wichtiger, als die Dauer oder die Regelmässigkeit.

Nicht nur ältere Menschen sind betroffen

Studien aus der Schweiz zeigen, dass nicht nur ältere Menschen von Einsamkeit betroffen sind – im Gegenteil. Laut einer Studie des Bundesamtes für Statistik (BFS) fühlt sich fast die Hälfte aller 15- bis 24-Jährigen manchmal einsam. Mit zunehmendem Alter nimmt dieser Wert ab. Von den über 65-Jährigen fühlt sich noch knapp ein Drittel manchmal einsam.

veröffentlicht: 22. November 2023 05:50
aktualisiert: 22. November 2023 05:50
Quelle: 32Today

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