Jedes Jahr gibt es mehrere Meldungen von Mäusebussardattacken. In Anbetracht der rund 20'000 Brutpaare in der Schweiz stellen solche Attacken allerdings Ausnahmen dar, wie die Vogelwarte Sempach auf Anfrage mitteilt. Bei den attackierenden Vögeln handelt es sich beinahe ausschliesslich um Mäusebussarde, manchmal um Milane. Auch oberhalb von Toffen kam es kürzlich zu einem solchen Vorfall, wie dieser Facebook-Post einer Joggerin zeigt:
«Vögel wollen Junge verteidigen»
Die unerwarteten Angriffe passieren fast immer von Mai bis Juli, wenn die Vögel Junge haben und diese verteidigen. «Kommen Joggende in der Nähe des Horstes oder nahe eines Jungvogels vorbei, so können die Altvögel in ihnen eine Gefahr sehen und versuchen manchmal, den vermeintlichen Feind einzuschüchtern und so zu vertreiben,» sagt Martina Schybli von der Vogelwarte Sempach.
Manchmal schreien sie dabei auch eindringlich. Die Vögel begnügten sich jedoch oft mit Scheinangriffen. «Dennoch ist es wichtig, die Warnung ernst zu nehmen und sich zu entfernen.» Die Vogelwarte rät den Personen in betroffenen Regionen, Gebiete, in denen solche Angriffe vorkommen, für mehrere Wochen zu meiden oder dort normal zu marschieren statt zu rennen.
Angriffe erfolgen meist von hinten
Meist erfolgten die Angriffe von hinten. Martina Schybli erläutert: «In einzelnen Fällen kann es sein, dass die Vögel mit ihren Krallen Kratzer am Kopf der joggenden Person hinterlassen. In solchen Fällen sollte man sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen, um die Wunden fachgerecht versorgen zu lassen und den Starrkrampf-Impfschutz zu überprüfen.»
Laut der Webseite der Vogelwarte Sempach seien im Ausland auch andere Vogelarten dafür bekannt, ihre Brut gegenüber Menschen aggressiv zu verteidigen: Zum Beispiel Raubmöwen, Seeschwalben und Eulen.