BärnToday: Das Spiel Schweiz–Italien ist wohl der Match des Jahres für die Schweizer Nati – bist du auch nervös?
Riccardo Romanelli, Marketing & Co-Sportchef bei AS Italiana: Ja, ich bin schon jetzt etwas nervös. Am Samstag wird es wohl noch schlimmer sein.
Für wen schlägt dein Herz?
Mein Herz schlägt klar für Italien – ich bin Italiener. Als ich als kleiner Bub mit Fussball spielen begann, verfolgten mein Bruder und ich immer die Spiele der Italiener. Die Auftritte von Roberto Baggio oder Alessandro Del Piero waren prägend. Und damals war die italienische Mannschaft stark. Darum war die Schweiz aus der Fussball-Perspektive für mich nie ein Thema.
Hat sich das seither verändert?
Der italienische Fussball ist nicht mehr das, was er einmal war. Bis die Italiener wieder stärker sind, braucht es noch Zeit. Darum kann es am Samstag sein, dass die Schweizer wohl zum ersten Mal die Chance haben, Italien in einem wichtigen Spiel zu schlagen.
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Am Samstag wird auch deine Familie für Italien fiebern?
Selbstverständlich. Meine Familie wird für Italien fiebern. Meine Frau etwas weniger – sie ist Spanierin (lacht).
Wie ist die Stimmung vor dem Spiel im Verein AS Italiana?
Unser Ziel ist es, dass wir im Verein eine Mehrheit an Italien-stämmige Spielern haben. Darum ist klar, dass der Grossteil auf Italien hofft.
Werdet ihr den Match zusammen schauen?
Das ist noch nicht klar. Ich bin aber zum ersten Mal unschlüssig, wo ich das Spiel verfolgen werde. Dieses Mal habe ich wirklich Respekt davor, dass wir gegen die Schweiz verlieren. Klar ist aber, dass ich das Spiel mit anderen Italienerinnen und Italienern schauen werde – und nicht mit Schweizern.
Es ist tatsächlich so, dass es am Samstag ein «enges» Spiel geben wird.
Ich diskutierte mit Freunden darüber, dass die Schweiz auf dem Papier stark ist und darum den Match gewinnen sollte. Doch Italien ist eine Turniermannschaft – oft spielten wir in der Gruppenphase schlechter. Darum hoffe ich, dass wir mit den nötigen Emotionen und Entschlossenheit den Match auf unsere Seite ziehen können.
Für die Schweiz ist es nicht selbstverständlich, an einem Turnier ins Achtelfinal zu kommen. Italien hat damit mehr Erfahrung.
Absolut. Das ist wohl unser Vorteil. Blicken wir zurück: An der letzten EM hatten wir keine Top-Spieler und haben auch nicht gut angefangen. Aber gemeinsam als Team spielten wir uns zum Sieg an der EM.
Mit welchem Resultat endet das Spiel?
2:1 für Italien (schmunzelt). Entweder wird die Schweiz 3:0 gewinnen oder Italien kommt in die richtige Stimmung und dann schaffen wir das 2:1.