Es ist wieder soweit: In der ganzen Schweiz werden am Mittwoch die Sirenen des «Allgemeinen Alarms» und jene des «Wasseralarms» auf ihre Funktion geprüft. Die wichtigsten Antworten findest du hier.
1. Warum werden die Sirenen getestet?
Katastrophen oder Notlagen können sehr kurzfristig auftreten. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Bevölkerung in einem Ernstfall schnell alarmiert und über Verhaltensanweisungen informiert werden kann. Damit diese Kommunikation jederzeit einwandfrei funktioniert, findet jedes Jahr eine Prüfung des Systems statt.
2. Wann wird getestet?
Jeweils am ersten Mittwoch des Monats Februar wird um 13.30 Uhr in der ganzen Schweiz der «Allgemeine Alarm» ausgelöst, wie auf der Website des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz steht. Wenn nötig, kann der Sirenentest bis 14 Uhr weitergeführt werden. Ab 14 Uhr bis spätestens 16.30 Uhr wird in von Überschwemmungen gefährdeten Gebieten unterhalb von Stauanlagen zusätzlich der «Wasseralarm» geprüft.
Jeder Alarm dauert ungefähr eine Minute. Im Kanton Solothurn werden die 172 Sirenen zeitlich gestaffelt getestet:
- 13.30 Uhr: Alarm 1, zentrale Fernauslösung durch die Kantonspolizei Solothurn
- 13.35 Uhr: Alarm 2, zentrale Fernauslösung durch die Kantonspolizei Solothurn
- 13.45 Uhr: Alarm 3, Auslösung vor Ort durch den Zivilschutz, Gemeinden, Feuerwehren
3. Wie funktionieren die Sirenen?
Früher wurden die Sirenen mechanisch oder mit Druckluft betrieben, heute funktionieren sie elektronisch mittels Lautsprecher und Verstärker. Die stationären Sirenen werden jeweils zentral von der Kantonspolizei über eine Fernsteuerung ausgelöst. Der «Wasseralarm» wird durch die Verantwortlichen der Stauanlagen ausgelöst. Ergänzend zum Alarmierungssystem mittels Sirenen informiert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz bei schwerwiegenden Ereignissen auch auf der seit 2018 verfügbaren Warn-App Alertswiss (hier erhältlich für iOS und Android).
4. Was bedeuten die verschiedenen Töne?
Die beiden Alarme zeichnen sich durch zwei unterschiedliche Töne aus. Der «Allgemeine Alarm» ist ein regelmässiger auf- und absteigender Heulton von einer Minute Dauer. Der «Wasseralarm» besteht aus zwölf tiefen Dauertönen von je 20 Sekunden in Abständen von zehn Sekunden. Hier findest du ein Hörbeispiel der beiden Sirenentöne:
Quelle: 32Today / Jael Fischer
5. Wie viele Sirenen gibt es in der Schweiz und wie viele im Kanton Solothurn?
Insgesamt gibt es in der ganzen Schweiz rund 7200 Sirenen. Davon werden 5000 stationär, also fest installiert, betrieben. Neben den stationären Sirenen gibt es auch rund 2200 mobile Sirenen. Diese werden in besonders dünn besiedelten Gebieten oder falls die stationären Sirenen nicht funktionieren, gebraucht. Im Kanton Solothurn befinden sich 172 festinstallierte Sirenen des Allgemeinen Alarm. Auf ihnen liegt im Kanton Solothurn bei den jährlichen Sirenentests der Fokus, in anderen Kantonen wird aber auch der Wasseralarm getestet.
6. Was gilt bei einem Ernstfall?
Beim Testalarm zu den oben genannten Zeiten müssen keine Schutzmassnahmen ergriffen werden. Falls der Alarm jedoch ausserhalb des angekündigten Sirenentests ausgelöst wird, deutet dies auf eine direkte mögliche Gefährdung der Bevölkerung hin. Ist dies der Fall, erfolgt immer eine unmittelbare Information via Radio. Weitere Informationsquellen sind der Teletext (Seite 680), die Webseite www.alert.swiss oder die App Alertswiss. Dort wird der Bevölkerung kommuniziert, was sie zu tun hat. Bei einem «Wasseralarm» sollen Bewohner das gefährdete Gebiet umgehend verlassen und sich in höhere Lagen begeben.
7. Was passiert bei einem Stromunterbruch?
Bei einem Stromunterbruch werden die Informationen über Lautsprecher auf Polizei-, Feuerwehr- und Zivilschutzfahrzeugen, mit Megafonen oder Flugblättern verbreitet. Die Behörden zählen aber auch auf die Eigenverantwortung der Bevölkerung. Wichtig ist, die Nachbarn zu informieren.
8. Wieso passieren Fehlalarme?
Fehlalarme können immer passieren, kommen jedoch selten vor. Klar ist jedoch, dass sie die Bevölkerung irritieren und verunsichern. Der Grund sind zumeist technische Probleme.
So gab es im Dezember 2022 an der Baselstrasse Solothurn einen Fehlalarm, der nur eine Minute dauerte. Die Ursache war die Kälte, die einen Defekt beim Schlüsselschalter ausgelöst hatte. Die Sirenen können nämlich nicht nur zentral via Fernsteuerung, sondern auch manuell vor Ort mittels Schlüssel ausgelöst werden.
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