Den parlamentarischen Auftrag will Wyss in dieser Woche in der Kantonsratssession einreichen. Ausschlaggebend für den Vorstoss war die Antwort der Solothurner Regierung auf eine kleine Anfrage aus seiner Feder. «Der Regierungsrat gibt dort genau Auskunft über Risiken und Chancen und er unterstreicht den Handlungsbedarf. Uns von der EVP fehlte aber eine Zielsetzung: Das weitere Vorgehen bleibt unklar.» Auch störte sich Wyss an einer Aussage der Regierung: Nämlich, dass es Aufgabe der Schulen sei, die Richtlinien festzulegen. «Es kann aber nicht sein, dass jede Schule allein verantwortlich ist.»
Einige Schulen beschäftigen sich bereits mit Künstlicher Intelligenz. Von Seiten der Kantonsschulen Solothurn und Olten hiess es im April 2023, dass der Umgang mit der KI intensiv diskutiert werde, sowohl unter Lehrpersonen als auch im Klassenzimmer. «Doch nicht alle Schulen haben die Möglichkeiten dazu. Es besteht Fachkräftemangel. Die Schulen haben schlicht die Kapazität nicht, sich intensiv damit auseinanderzusetzen», so Wyss.
Diskriminierung muss vermieden werden
Die KI sei zudem ein wichtiges und komplexes Thema. «Deshalb wollen wir einen Flickenteppich vermeiden. Es braucht einheitliche Richtlinien.» So sei es beispielsweise wichtig, dass es Weiterbildungen gebe, und die Grundlagen dazu müssten vom Kanton kommen.
Wyss schweben noch keine konkreten Richtlinien vor, diese gelte es auszuarbeiten. Es sei schliesslich ein weites Feld. Auch ethische Fragen müssten dabei diskutiert werden. «Mögliche Themen könnten da beispielsweise die Gleichbehandlung sein, sowohl in der Klasse als auch kantonal. Zum Beispiel bei Aufsätzen: Wird die KI diese alle gleich bewerten?» Da sei es wichtig, einen Massstab zu setzen, der die Gleichbehandlung gewährleistet.
Wann der Auftrag im Kantonsparlament diskutiert wird, ist noch unklar. Zuerst muss die Regierung Stellung nehmen. Wyss rechnet mit der Session im November. «Deshalb haben wir den Auftrag auch auf das Schuljahr 2024/2025 angesetzt.»