Abrechnung

Hängebrücke im «Gschliff» kommt viel günstiger als geplant

· Online seit 30.01.2024, 12:24 Uhr
Seit Herbst 2022 ist der Jura-Höhenweg vom Balmberg in Richtung Osten wieder gefahrlos und ohne Umweg begehbar – dank einer neuen Hängebrücke im sogenannten «Gschliff». Die Bauabrechnung zeigt nun, dass die Baukosten massiv tiefer waren als budgetiert.

Quelle: Archivbeitrag Tele M1 der Eröffnung im November 2022

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Die neue Brücke wurde nötig, weil der alte Wegverlauf stark steinschlaggefährdet war und deswegen 2017 gesperrt werden musste. Der signalisierte Umweg führte zu sehr viel längeren Wanderzeiten, weshalb immer wieder Leute die gesperrte Stelle im Gschliff-Tobel trotz Absperrung passierten und sich so in Gefahr begaben.

Das Projekt einer Seilbrücke zwischen dem Hofbergli und dem Niederwiler Stierenberg war politisch unbestritten. Der Kantonsrat bewilligte einen Kredit von knapp 700'000 Franken, zusammen mit Mehrwertsteuer und Bauteuerung waren es 750'000 Franken. Es gab zwar eine Beschwerde, aber als diese rechtskräftig abgewiesen war, begann im Frühling 2022 der Bau.

Kostenrahmen stark unterschritten

Das Werk war im Herbst 2022 fertig, die erste Seilbrücke im Kanton Solothurn wurde von Baudirektorin Sandra Kolly feierlich eröffnet. Die Brücke steht auf Boden der Gemeinden Günsberg und Balm.

Die Schlussabrechnung, die diese Woche vom Regierungsrat genehmigt wurde, überrascht. Die Kosten beliefen sich am Ende nur auf etwa 550'000 Franken, sind also etwa ein Viertel tiefer als budgetiert. In Zeiten von hoher Teuerung gerade auf dem Bau ist das eine Tatsache mit Seltenheitswert.

Zehn statt vierzehn Meter tief verankert

Stephan Margreth, Abteilungsleiter beim Solothurner Amt für Umwelt, begründet die Unterschreitung damit, dass man im Kostenvoranschlag viel Vorsicht eingeplant habe. Denn das Gestein in diesem steilen Gebiet ist bröckeliger Mergel, «der schlimmstmögliche Untergrund zum Bauen». Man rechnete damit, dass die Brücke bis zu 14 Meter tief im Gestein verankert werden muss. Wegen des kurzen Zeitfensters im Sommer und Herbst, in dem Bauen in diesem abgelegenen Gebiet möglich ist, war auch mit Helikopterflügen und anderen teuren Spezialitäten gerechnet worden.

Tatsächlich ging der Bau 2022 dann problemloser vonstatten als befürchtet, die Reserven mussten nicht angezapft werden. «Es hat gereicht, die Brücke etwa zehn Meter tief zu verankern», sagt Stephan Margreth.

(mj)

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veröffentlicht: 30. Januar 2024 12:24
aktualisiert: 30. Januar 2024 12:24
Quelle: 32Today

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