«Mühsam und unverständlich»: In Mümliswiler Wald werden halbe Haushalte entsorgt

Immer wieder tauchen auf Social Media Bilder von Müll auf, den Unbekannte irgendwo im Wald deponieren. Dabei handelt es sich oft um Möbel oder gar ganze Kücheneinrichtungen. Die Empörung ist gross – auch in Mümliswil, wie Revierförster Kilian Bader erklärt. Denn auch hier gibt es ein Problem mit Abfall.

Kilian, wie erlebst du das Problem mit dem Abfall im Wald?

Für uns Förster ist das extrem mühsam und völlig unverständlich, dass Leute teilweise ganze Küchen in der Natur entsorgen. Das hat auch mit Respekt vor der Natur und vor der Gesellschaft zu tun.

Es ist äusserst umständlich, weil wir den Müll dann sammeln und abtransportieren müssen. Meistens müssen wir dann auch die Entsorgung selbst bezahlen. Wir haben auch schon erlebt, dass ein ganzer Lastwagen voller alter Pneus im Wald deponiert wurde. Das passiert sogar tagsüber. Es stimmt uns traurig, dass Leute so mit der Natur umgehen.

Wie häufig werden so grosse Sachen im Wald deponiert?

Kleinere Sachen wie Müllsäcke oder Robidog-Säcklein finden wir immer wieder. Grösseren Müll, wie oben beschrieben, finden wir circa viermal im Jahr.

Findet man die Verantwortlichen?

Gröbere Sachen melden wir der Polizei, damit es eine Anzeige gibt. Aber bis jetzt haben wir keine Kenntnis davon, dass die Polizei eine der Personen, die dafür verantwortlich ist, gefunden hätte.

Was muss man tun, wenn man Müll in der Natur findet?

Wer Sperrmüll im Wald oder auf Wiesen in Mümliswil sieht, soll es beim Forstdienst «Forst Thal» melden, über die Facebook-Seite zum Beispiel. So kann der Forstdienst entsprechend reagieren und die Entsorgung aufgleisen.

Was auch wichtig ist: Die Bürgerinnen und Bürger sollen sich an Regeln halten und nach dem Aufenthalt im Wald ihren Abfall mitnehmen. Es sollte kein unnötiges Material im Wald deponiert werden. Ebenso wenig gehören Gartenabfälle in den Wald. Auch wenn man denkt, dass diese Abfälle mit der Zeit vermodern und dann nicht mehr sichtbar sind. Das ist leider nicht so, denn oftmals handelt es sich bei den Gartenabfällen um Neophyten. Diese verdrängen die einheimische Vegetation, man bringt sie dann kaum mehr aus dem Wald weg.