Wachsende Bevölkerung

Oensingen boomt, Solothurn stagniert

· Online seit 22.03.2023, 17:46 Uhr
Das Gäu ist im letzten Jahr um mehr als zwei Prozent gewachsen, in Oensingen leben fast vier Prozent mehr Menschen. Auch Grenchen und Olten wachsen, in der Stadt Solothurn jedoch gehen die Zahlen leicht zurück. Die Gründe.
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Die Menschen, die 2022 in den Kanton Solothurn kamen, zog es vor allem nach Oensingen. Für den Gemeindepräsidenten Fabian Gloor sind die Gründe klar: «Letztes Jahr haben wir zwei Projekte mit zahlreichen Wohnungen fertig gestellt. Das hatte sicher den grössten Effekt auf unsere Zahlen.» Man müsse solche Entwicklungen langfristig betrachten. In einem einzelnen Jahr seien meist lokale Themen ausschlaggebend.

Aber auch über einen längeren Zeitraum betrachtet sei Oensingen bei Zuzügerinnen und Zuzügern beliebt. «Unsere Lage ist attraktiv mit der A1 und dem Bahnhof. Man erreicht schnell die drei grossen Städte Bern, Basel und Zürich. Dazu kommen schöne Naturgebiete, Einkaufsmöglichkeiten und eine guten Abdeckung in allen Lebensbereichen.» Dasselbe gelte für das Gäu insgesamt. «So ist Wachstum unvermeidlich.»

Für Gloor ist es schwierig zu sagen, ob Oensingen zu stark wachse. «Mehr Einwohnerinnen und Einwohner bieten auch Chancen. Man kann dann ein grösseres Angebot schaffen. Es ist aber auch eine Herausforderung. Einige Stichworte sind die Infrastruktur, die Wasserversorgung und der Schulraum.»

Auch im Gäu gibt es aber Unterschiede punkto Wachstumstempo. So stieg beispielsweise die Bevölkerungszahl im benachbarten Kestenholz um zwei Prozentpunkte weniger stark als in Oensingen.

Stadt Solothurn 2022 auf Abstellgleis

Nach Grenchen und Olten zogen im letzten Jahr mehr Menschen. Genauso sieht es in Selzach, Bellach, Langendorf und Oberdorf aus. Die Stadt Solothurn hingegen erlebt eine minime Abwanderung: Drei Personen leben nun weniger in der Hauptstadt des Kantons. Der Bezirk Solothurn ist als einziger im Kanton geschrumpft.

Die kleinste Gemeinde des Kantons, Kammersrohr, hat innert eines Jahres sage und schreibe 14 Prozent der Bevölkerung verloren. Nun leben nur noch 29 Leute im kleinen Ort bei Hubersdorf. Doch dabei muss angemerkt werden, dass in Kammersrohr schon seit je her nie mehr als 53 Personen gelebt haben. Bereits der Wegzug einer Familie lässt entsprechend die Prozentzahlen tief stürzen.

Ukrainische Geflüchtete drücken Zahlen nach oben

Der Kanton Solothurn ist 2022 insgesamt überdurchschnittlich gewachsen. Am Stichtag, dem 31. Dezember, wohnten 285'901 Personen im Solothurnischen, das sind 1,6 Prozent mehr. Begründet werden kann dies insbesondere mit den Geflüchteten aus der Ukraine, die im Kanton Solothurn leben. Doch auch ohne die 1738 Ukrainerinnen und Ukrainer ist die Bevölkerung etwas stärker gewachsen als im Vorjahr.

veröffentlicht: 22. März 2023 17:46
aktualisiert: 22. März 2023 17:46
Quelle: 32Today

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