Da haben die betroffenen Gemeinden (wie beispielsweise Oensingen, Däniken oder Dulliken) nicht schlecht gestaunt. Diverse Buslinien sollen ab 2025 aus dem ÖV-Netz gestrichen werden. Gegen die Pläne des Kantons bildete sich darauf im Parlament Widerstand, angeführt von Kantonsrat und Fabian Gloor, der auch Oensinger Gemeindepräsident ist. Diese sogenannte ÖV-Gruppe aus Mitgliedern des Kantonsparlaments und betroffenen Gemeindepräsidenten hat nun ihre Pläne «für einen konstruktiven Kompromiss» vorgelegt.
Linie Gerlafingen – Luterbach soll für die anderen geopfert werden
Dieser sieht vor, dass die Linie Gerlafingen – Luterbach nicht mehr im Globalbudget enthalten ist. Damit wird rund eine Million Franken eingespart, womit die ÖV-Gruppe der finanziellen Ausgangslage Rechnung tragen will. Die anderen fünf Linien (Ortsbusse Bettlach, Oensingen, Däniken, Hägendorf/Allerheiligenberg sowie die Linie Lostorf-Dulliken) sollen im Globalbudget verbleiben.
Damit gewinne man zwei Jahre Zeit, in denen man an den gefährdeten Linien Verbesserungen erreichen und insbesondere das Gesetz über den öffentlichen Verkehr anpassen könne – nämlich so, dass nicht die Finanzen im Vordergrund stehen, sondern« die Gesamtwirkung» des Ortsverkehrs. «Gerade der Kanton Solothurn kann es sich nicht leisten, den Modalsplit noch mehr zu verschlechtern und seine öV-Drehscheiben zu schwächen», schreibt die ÖV-Gruppe in ihrer Mitteilung. In den kommenden Sessionen des Kantonsrats sollen dazu mehrere Vorstösse eingereicht werden.
Petition mit über 3000 Unterschriften eingereicht
So viele Personen haben innerhalb eines Monats die Petition zur Sicherung des ÖV-Angebots im Kanton Solothurn elektronisch oder physisch unterstützt. Am Dienstagmorgen hat die Gruppierung nun die Petition offiziell bei der Staatskanzlei eingereicht.
Peter Frei (Gemeindepräsident Obergösgen) und Matthias Suter (Gemeindepräsident Däniken): «Wir waren sehr überrascht über die plötzlich drohenden Streichungen. Gegen das wehren wir uns im Interesse der Bevölkerung in unserem Kanton, aber wir sind für Anpassungen und Verbesserungen unserer Linien diskussionsbereit.»
Für die öV-Gruppe stellen die vielen Unterschriften ein klares Signal der Bevölkerung dar, dass beim öffentlichen Verkehr sehr gut abgewogen werden muss, welche Einsparungen tragbar sind.
(mgt/dl)
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