Autobahn A1

Solothurner Regierung will die Astra-Bridge nur auf Bewährung

15.03.2023, 07:48 Uhr
· Online seit 15.03.2023, 05:57 Uhr
Die Solothurner SVP möchte die Astra-Bridge, die mobile Autobahnbrücke, aus dem Verkehr ziehen. So weit geht die Solothurner Regierung nicht – aber wenn es Ausweichverkehr in die Dörfer gibt, soll die Brücke unverzüglich abgebaut werden.
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Der erste Einsatz der mobilen Autobahnbrücke namens Astra-Bridge im Frühjahr 2022 kann getrost als misslungen bezeichnet werden. Zwar konnten die Strassenbauarbeiter tatsächlich unter der mobilen Brücke ihre Arbeit erledigen, und auch das Verschieben der Brücke auf dem A1-Abschnitt zwischen Luterbach und Recherswil funktionierte wie geplant. Nur gab es vor den zu steilen Rampen ständig Stau. Gerade die Lastwagen konnten nur im Schritttempo über die Brücke fahren, sonst flogen die Chauffeure und ihre Ladung an die Decke. Und nicht nur über der Brücke, sondern auch unter der Brücke kam es zu Problemen, musste das Bundesamt für Strassen Astra einräumen.

SVP will die Astra-Bridge weg haben

Um die Brücke zu verbessern, hat das namensgebende Bundesamt für Strassen Astra entschieden, sie 2023 nicht einzusetzen. Erst 2024 soll es einen neuen Versuch geben, diesmal auf der Fahrbahn Richtung Zürich. Die Rampen seien mittlerweile entschärft, sodass alle Fahrzeuge mit Tempo 60 über die Brücke fahren können. Die Solothurner SVP schenkt diesen Beteuerungen jedoch keinen Glauben, sie hatte einen Vorstoss eingereicht mit dem Ziel, die Astra-Bridge dauerhaft aus dem Verkehr zu ziehen.

Quelle: TeleM1

Am Dienstag hat die Solothurner Regierung Stellung bezogen. Sie geht nicht so weit, beim Astra einen Abbruch der Brückenübung zu verlangen. Aber der Unmut ist aus den Zeilen deutlich herauszulesen. Die Astra-Bridge soll nur noch «auf Bewährung» aufgestellt werden dürfen.

Bei Ausweichverkehr die Notbremse ziehen

Knackpunkt ist der Ausweichverkehr. 2022 hatten viele Reisende versucht, dem Brückenstau über das Hauptstrassennetz auszuweichen, was in den Dörfern unzumutbare Verhältnisse zur Folge hatte. Beim nächsten Einsatz der Brücke 2024 hat das Astra versprochen, diese Verkehrsflüsse zu überwachen. Sollte es Mehrverkehr über die Dörfer geben, verlangt die Solothurner Regierung einen unverzüglichen Abbau der Brücke.

Mit dieser geänderten Formulierung empfiehlt die Regierung dem Solothurner Kantonsrat, den Auftrag anzunehmen. Sie setzt damit Druck auf, den Einsatz der Astra-Bridge 2024 seriöser anzugehen als bei der Premiere von April bis Juni 2022.

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Ein Seitenhieb ans Bundesamt

Einen Seitenhieb kann sich die Regierung nicht verkneifen: Sie fragt sich, weshalb die Versuche mit einer flacheren Rampe nicht gemacht wurden, bevor die Astra-Bridge 2022 zum ersten Mal auf die Autofahrerinnen und Autofahrer losgelassen wurde, notabene auf einer der am stärksten befahrenen Strassen im ganzen Land. Es hätte vielen Leuten viel Ärger erspart.

veröffentlicht: 15. März 2023 05:57
aktualisiert: 15. März 2023 07:48
Quelle: 32Today

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