Durch die Zeitumstellung beginnt es ab nächster Woche noch früher zu dämmern. Dadurch steigt das Risiko für Wildunfälle auf den Strassen. «Fahren Sie vorausschauend und rechnen Sie jederzeit mit einem Wildtier, welches die Strasse quert» sagt Silvia Nietlispach, Jagdverwalterin des Kantons Solothurn.
So machst du dich strafbar
Kommt es trotzdem zu einer Kollision mit einem Wildtier, ist unverzüglich die Polizei zu benachrichtigen. Wer die sofortige Meldung unterlässt und sich vom Unfallort entfernt, macht sich gemäss Strassenverkehrsgesetz strafbar. «Angefahrene Tiere können schwer verletzt irgendwo in Deckung tagelang leiden und qualvoll verenden. Nur wenn Kollisionen unverzüglich gemeldet werden, können die Tiere durch die Jagdaufsicht mit speziell dafür ausgebildeten Hunden gesucht und allenfalls erlöst werden» so Nietlispach. Zudem ist es verboten, ein totes Tier mitzunehmen, das gilt als Wilderei.
So handelst du richtig - Anhalten und Warnblinker einschalten.
- Warnweste anziehen und Unfallstelle sichern (Pannendreieck).
- Polizei Tel. 117 anrufen. Die Polizei bietet die zuständige Jagdaufsicht auf.
- Sich einem Wildtier auf keinen Fall nähern! Versuchen Sie nicht, einem verletzten Wildtier zu helfen. Es wird noch mehr in Angst versetzt und gestresst.
- Auf Polizei oder Jagdaufsicht warten
Hotspots und Wildwarngeräte
Um die Sicherheit auf den Solothurner Kantonsstrassen zu erhöhen und Tierleid durch Kollisionen von Motorfahrzeugen mit Wildtieren zu vermindern, wurden dieses Jahr im Kanton Solothurn die ersten sogenannten Wildwarngeräte installiert. Sie sind am Randleitpfosten befestigt und erfassen die Wildtiere ab der Grösse von Feldhasen durch Bewegungs- und Wärmesensoren.
Die Wildwarngeräte warnen in der Dämmerung und Nacht mittels orangem Blinklicht, sobald sich ein Wildtier innerhalb von 30 Metern in Strassennähe befindet. Bei blinkenden Randleitpfosten sollen Verkehrsteilnehmende das Tempo reduzieren, um schneller auf ein plötzlich querendes Wildtier reagieren zu können. Dies kann eine Kollision effektiv verhindern. An folgenden Hotspots wurden die ersten solchen Geräte im Frühling 2024 montiert:
- Langmattrain Gretzenbach, Kantonsstrasse Köllikerstrasse
- Strick Seewen, Kantonsstrasse Bretzwilerstrasse
Nebst den Standorten in Gretzenbach und Seewen gibt es noch 30 weitere Strecken mit starken Häufungen von Wildunfällen im Kanton, wie das zuständige Amt schreibt. Zurzeit werden für diese Strecken passende Massnahmen wie Wildwarngeräte, Wildwarnanlagen oder Temporeduktionen ausgearbeitet. Umgesetzt werden sollen sie im Verlauf der kommenden Jahre.
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