Vor rund drei Wochen sind die meisten Badis im Mittelland in die neue Saison gestartet. Nach einem garstigen Start wegen des kühlen Wetters locken nun der blaue Himmel und die warmen Temperaturen viele in die Bassins, um sich im kühlen Nass zu erfrischen. Doch schon vor Saisonstart zeigten sich bei vielen Badis Probleme: Sie suchten händeringend nach Personal oder mussten gar die Öffnungszeiten anpassen.
Auch die hohen Energiekosten beschäftigen viele Betreiber. Inwiefern beeinträchtigt dies die Arbeit der Mittelländer Badis? Fällt die Saison etwa ins Wasser, bevor sie richtig Fahrt aufgenommen hat? Nein, so schlimm ist es nicht.
Trotz Mehrkosten: Eintrittspreise bleiben unverändert
Badegäste im Mittelland können sich freuen. Die Preise bei allen angefragten Badis bleiben in der neuen Saison unverändert – aus verschiedenen Gründen. Thomas Müller, Betriebsleiter der Strandbads Olten erklärt: «Wir haben einen laufenden Vertrag mit dem Energieversorger, der noch zwei Jahre gültig ist». Aus diesem Grund mussten die Ticketpreise nicht erhöht werden. Das dürfte auch in der kommenden Saison noch so bleiben.
In Wangen an der Aare wurden die Badi-Preise vor drei Jahren das letzte Mal angepasst, sagt Dieter Trachsel, Chef-Bademeister und Betriebsleiter des Schwimmbads. Für die Saison 2023 konnten die Preise des letzten Jahres übernommen werden. Die Mehrkosten, die sich ergeben, werden auf die beteiligten Gemeinden umgewälzt und damit letztlich auf die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.
Im Schwimmbad Eichholz in Gerlafingen zeigt sich ein ähnliches Bild. «Letztes Jahr haben wir die Preise erhöht, dieses Jahr bleiben sie jedoch gleich», so Roland Wälchli, Chef-Badmeister. Es werde jedoch mehr auf die Kosten geachtet als in anderen Jahren. Zum Beispiel werde das Becken nur aufs Minimum geheizt, um Energiekosten zu sparen.
Auch in Egerkingen bleiben die Preise auf dem Vorjahresniveau. Diese Entscheidung wurde im Gemeinderat bewusst so getroffen. «Im Moment wird alles teurer. Wir wollen aber den Leuten weiterhin ermöglichen, unsere Badi zu besuchen», erklärt Elvira Biedermann, Gemeindeschreiberin und Verwaltungsleiterin der Gemeinde Egerkingen.
Die Stellen sind besetzt – doch die Rekrutierung war schwierig
Auch mit Personalmangel hat keine der angefragten Badis im Mittelland zu kämpfen. Alle Stellen für die Saison konnten besetzt werden. Das Schwimmbad Wangen an der Aare hat dabei den Vorteil, sein Personal selber ausbilden zu können.
Generell merke man aber, dass die Personalsuche herausfordernd sei, sagen alle Verantwortlichen auf Anfrage. Im Vergleich zu vergangenen Jahren hatten die meisten Badis Mühe, passendes Personal zu finden. Es braucht im Gesamten viel mehr Vorlaufzeit, um Personal zu finden.
Ein grosses Problem zeigt sich vor allem darin, dass die Freibäder nur in den Sommermonaten geöffnet haben und für die Angestellten deshalb nur ein befristeter Vertrag ausgestellt wird. Ein weiterer Faktor sind die Arbeitszeiten. Es gebe immer weniger Leute, die sich mit den Arbeitseinsätzen am Wochenende und am Abend anfreunden könnten.
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