Die Alte Mühle in Langenthal war lange Zeit ein beliebter Treffpunkt und belebte die Stadt. In den letzten Jahren stand sie immer wieder leer, etliche Male wurde im Stadtrat über die Zukunft des altehrwürdigen Gebäudes und dem dazugehörigen Areal diskutiert. Nun soll in der Alten Mühle ein Familienzentrum entstehen.
Ein Ort für Gemeinschaft, Beratung und Austausch
Das ist der Plan des Trägervereins offene Kinder- und Jugendarbeit Oberaargau (Tokjo). Eine eigene Umfrage hätte gezeigt, dass vielen Leuten ein nutzbarer, familienfreundlicher Innenraum fehle, sagt der Tokjo Stellenleiter Thomas Bertschinger. So sei das Konzept für ein Familienzentrum entstanden. Dies ist nun seit ungefähr einem Jahr in der Entwicklung.
Familien würden heutzutage vor besonderen Herausforderungen stehen. Die Vielfalt neuer Wohn- und Familienkonstellationen, die zunehmende Migration und sich verändernde Bildungsansprüche haben den Bedarf nach Austausch, Vernetzung und Integration verstärkt. Tokjo möchte einen zugänglichen Ort schaffen, der frei von Konsumzwang ist und Familien willkommen heisst.
Das Familienzentrum soll ein kinderfreundlicher Treffpunkt sein, der auch spezifische Beratungsangebote für Kinder, Jugendliche und Familien sowie verschiedene Veranstaltungen bietet. Neben Tokjo sollen im Familienzentrum in der Alten Mühle auch andere Organisationen und Institutionen vertreten sein, die sich für Familien engagieren.
Alte Mühle als idealer Standort
Für so ein Familienzentrum sei die Alte Mühle in Langenthal ein idealer Standort, sagt Thomas Bertschinger. Sie sei zentral gelegen und vom den Quartieren und vom Bahnhof her sehr gut zu erreichen und es habe Parkplätze in der Nähe. «Das Herzstück des Familienzentrums soll ein Treffpunkt für Eltern und Kinder sein. Dafür bietet sich das Erdgeschoss der Alten Mühle mit der vorhandenen Infrastruktur ideal an.» Dazu könne auch die Umgebung des Gebäudes und der Rosengarten für Aktivitäten draussen gebraucht werden. «Für uns ist das so die absolut ideale Lösung.»
Gemeinderat steht Familienzentrum positiv gegenüber
Tokjo hat die Stadt Langenthal kontaktiert, um einen passenden Standort für das geplante Familienzentrum zu finden. Der Gemeinderat unterstützt die Idee eines Familienzentrums und steht einer entsprechenden Nutzung der Alten Mühle sehr positiv gegenüber. Nun klärt Tokjo zusammen mit dem Gemeinderat die Rahmenbedingungen zur Nutzung der Alten Mühle. Die endgültigen Entscheidungen, die für die Umsetzung erforderlich sind, werden zu gegebener Zeit den entsprechenden städtischen Gremien zur Genehmigung vorgelegt.
Finanzierung noch nicht im Detail geregelt
Die Finanzierung des Familienzentrums sei noch nicht im Detail geklärt, sagt Thomas Bertschinger. «Wir würden gerne eine Pilotphase von fünf Jahren über Stiftungen, Zuwendungen und Projektgelder finanzieren. Jetzt, da wir den Standort hätten, könnten wir für dieses Geld anfragen.» In der Pilotphase soll bewiesen werden, dass es das Zentrum braucht und dass die Nachfrage gross ist.
Geht es nach dem sportlichen Zeitplan des Trägervereins, sollte das Familienzentrum im Mai 2025 zum internationalen Weltspielt eröffnet werden.
Jugendtreff von Tokjo aktuell geschlossen
Erst Ende Dezember hat Tokjo ihren Jugendtreff in Langenthal geschlossen. Das berichtete die «Berner Zeitung». Der sogenannte Kulturstall soll neu gestaltet und so den Bedürfnissen der heutigen Jugendlichen angepasst werden. Dafür werden die Jugendlichen miteinbezogen. Anscheinend gab es auch immer wieder Zwischenfälle mit älteren Jugendlichen über 20 Jahren, die eigentlich gar nicht mehr zur das Zielpublikum des Treffs sind. Das habe vor allem die jüngeren Besuchenden abgeschreckt. So soll der Kulturstall nicht nur räumlich, sondern auch konzeptuell angepasst werden.
Was hältst du von der Idee eines Familienzentrums in der Alten Mühle Langenthal? Schreib es uns in die Kommentare.
(dwy)
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