Mittelland

Nach Absturz der Aaregondel: Initianten legen Solothurner Projekt auf Eis

Nach Njet des Kantons

Aaregondel gegroundet: «Leider sind wir Solothurner mutlos»

16.11.2023, 13:49 Uhr
· Online seit 16.11.2023, 05:29 Uhr
Im September hat der Solothurner Regierungsrat das Projekt Aaregondel abgeschmettert. Nun sind zwei Monate vergangen, in denen die Interessensgemeinschaft (IG) das «Nein» verdauen konnte. Das Projekt ist vorerst vom Tisch – und trotzdem hat die IG die Hoffnung auf einen «Türöffner» nicht aufgegeben.
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Nach dem Regierungsratsbeschluss haben Sie gegenüber 32Today gesagt, dass Sie sich in aller Ruhe nächste Schritte überlegen. Wie ist der Stand heute?

Reto Paul Grimm: Wir wollen weiterhin nach vorne schauen. Das Projekt landet vorerst in der Schublade. Die Idee und die Interessensgemeinschaft wollen wir aber nicht begraben. Nun kommt es auf Impulse von aussen an.

Was meinen Sie damit?

Falls der Kanton Solothurn in Zukunft merken sollte, dass sich zwischen Solothurn und den östlich gelegenen Gemeinden ein Verkehrsproblem anbahnt, sind wir da und haben konkrete Vorschläge. Wir warten auf einen solchen Türöffner. Dann können wir in die Schublade greifen und das Projekt Aaregondel wieder hervorziehen. Die Aaregondel wäre dann eine fixfertige Lösung, die man laut unserer Machbarkeitsstudie auch umsetzen könnte.

Sie waren vom negativen Entscheid nicht überrascht. Was stört sie nachträglich dennoch?

Es gibt eine WAM-Studie mit dem Titel «Natur- und Naherholung im Herzen der Agglomeration Solothurn», die im Mai 2023 vorgestellt wurde. Der Auftraggeber war das Amt für Raumplanung. Unser Vorschlag der urbanen Seilbahn in Bezug auf die Verkehrsberuhigung und dem Beitrag zur Naherholung wurde in dieser Studie mit keinem Wort erwähnt. Das hat uns überrascht. Wir haben dadurch das Gefühl bekommen, dass unser Projekt vom Amt für Raumplanung zu wenig ernst genommen wurde und dass der Idee von Anfang an nur wenig Chancen eingeräumt wurden.

Im Gespräch mit uns haben Sie erwähnt, dass Sie einen Vorstoss im Parlament in Betracht ziehen. Ist der nun vom Tisch?

Es gäbe die Option, unsere Idee nochmals beim Kantonsrat zu platzieren. Aber wir halten vorerst den Ball flach und warten ab. Konkret warten wir also auf einen Impuls von aussen. Es kann beispielsweise sein, dass eine Person oder eine Gruppe die Idee weiterverfolgt und dann an uns herantritt. Sollte das passieren, sind wir bereit, zu unterstützen und zu helfen.

Ist das Nein zur Aaregondel eine verpasste Chance für den Kanton Solothurn?

Wir haben seit dem Nein seitens der Solothurner Regierung – aber auch schon vorher – von überall her Reaktionen erhalten. Das Projekt konnte über die Region herausstrahlen, es wurde auch in Zeitungen ausserhalb des Kantons erwähnt. Hätten wir das Projekt realisieren können, hätte es eine wahnsinnige Strahlkraft für Solothurn gehabt, davon bin ich überzeugt. Leider sind wir Solothurnerinnen und Solothurner in dieser Hinsicht mutlos. Irgendwann wird wahrscheinlich eine andere Region in den Genuss kommen, sich als Pionierin einer urbanen Gondel positionieren zu können. Wie ich damals im Interview schon gesagt habe: Die urbane Seilbahn wird in der Schweiz so oder so kommen.

Wie blicken Sie auf diese Zeit mit dem Aaregondel-Projekt zurück?

Wir lernten sehr viel. Dazu durften wir auch interessante Leute und deren Meinungen kennenlernen. Wir sind froh, haben wir ein politisches System, das eine Petition zulässt. Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern und denen, die uns zuhören.

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veröffentlicht: 16. November 2023 05:29
aktualisiert: 16. November 2023 13:49
Quelle: 32Today

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