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Mit ÖV von Huttwil nach Bern: Erhält die Zugverbindung nach Sumiswald ein Comeback?

Emmental

Wird das Bahngleis zwischen Huttwil und Sumiswald reaktiviert?

· Online seit 21.10.2024, 14:48 Uhr
Die Reise von Huttwil nach Bern ist mit dem ÖV eine kleine Weltreise. Um das zu ändern, wird eine uralte Idee ausgegraben: Das seit 20 Jahren stillgelegte Gleis zwischen Huttwil und Sumiswald zu reaktivieren. Wie realistisch ist das?
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Das Städtchen Huttwil und das Langete-Tal sind mit dem «Huttu-Schnägg» an den ÖV angeschlossen. Die Reise mit dem Regionalzug via Langenthal nach Bern dauert über eine Stunde, je nach Verbindung muss man in Langenthal fast eine Viertelstunde auf Anschluss warten. Direkte Züge nach Bern gibt es nicht, und es wird sie auch nicht so rasch geben. Dafür seien die Fahrgast-Frequenzen zu tief, sagte BLS-Chef Daniel Schafer im Sommer in einem Interview.

Viele Leute fahren mit dem Auto gut 20 Minuten nach Wynigen an der alten Linie Olten-Bern, wo sie auf den Interregio umsteigen. Die Reise nach Bern dauert so insgesamt weniger als eine Stunde.

Region Huttwil bleibt für Pendler wenig attraktiv

Für Pendlerinnen und Pendler bleiben Huttwil und das Langete-Tal aber nicht attraktiv, mit negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinden.

Nun macht eine kreative Idee die Runde, wie das «Langenthaler Tagblatt» berichtet: Weshalb nicht die alte Bahnlinie zwischen Huttwil und Sumiswald-Grünen wieder reaktivieren? Sie wurde vor 20 Jahren stillgelegt und durch einen Busbetrieb ersetzt. Weil sie aber seither als Teststrecke und für Nostalgiefahrten benutzt wird, ist sie immer noch «in Schuss». Von Sumiswald-Grünen fährt schon heute eine S-Bahn stündlich und ohne Umsteigen nach Bern.

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BLS: «Grundsätzlich umsetzbar»

Bei der BLS heisst es auf Anfrage, dass eine erste Grobprüfung der S-Bahn-Verlängerung  nach Huttwil vorgenommen worden sei. «Grundsätzlich wäre dies umsetzbar», schreibt Mediensprecher Colin Cuvit. Es brauche aber die Bereitschaft der Besteller (also in erster Line des Kantons), längerfristig höhere Kosten zu tragen.

Betroffen seien neben dem Oberaargau auch das Emmental. Die Regionen müssten nun in einem ersten Schritt die Grundlagen für eine gemeinsame Studie definieren, so die BLS.

Zug: Bequem, aber teuer

Das Problem wird ein altbekanntes sein: Um solche Bahnträume zu verwirklichen, muss das Angebot einen bestimmten Teil seiner Kosten wieder einspielen, mindestens 20 Prozent. Sprich: Es braucht zahlreiche Passagiere. Und weil Züge immer teurer sind als Busse, ist die Hürde relativ hoch.

Hinter der Idee steckt die IG Oberaargau, eine Lobby-Organisation für eine bessere ÖV-Anbindung des nordöstlichen Teils des Kantons Bern. An vorderster Front kämpft Adrian Wüthrich für einen besseren ÖV, alt SP-Nationalrat, Chef des Gewerkschafts-Dachverbands «Travail Suisse» und am Sonntag nach einem längeren Unterbruch wieder in den Gemeinderat von Huttwil gewählt.

Ob seine Connections reichen, um Huttwil per Bahn näher an Bern zu rücken?

veröffentlicht: 21. Oktober 2024 14:48
aktualisiert: 21. Oktober 2024 14:48
Quelle: 32Today

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