Schwulen-Treffpunkt an der A1 soll verschwinden – in vier Jahren

Der Rastplatz Oberbipp zwischen den Autobahn-Anschlüssen Niederbipp und Wangen an der Aare ist als Treffpunkt für Homosexuelle bekannt. Letzte Woche sorgte eine Szene für Aufsehen, die ein Landwirt per Video aufzeichnete und auf «20 Minuten» veröffentlicht wurde. Zwei Männer vergnügten sich am helllichten Tag hinter dem WC-Häuschen. Solches Treiben ist auf dem Parkplatz und seiner Umgebung eher die Regel als die Ausnahme, besonders wenn es dunkel wird.

Auch wer nicht besonders prüde ist, hat mit den Aktivitäten in Oberbipp manchmal Mühe: Vom nahen Feldweg ist alles gut einsehbar, und die Hinterlassenschaften wie Kondome oder Sextoys landen im Landwirtschaftsland und im Tierfutter.

Das WC-Häuschen wird bald abgerissen

Das muntere Treiben im und ums WC-Häuschen hat auch schon dazu geführt, dass der Parkplatz zeitweise geschlossen wurde. Anfang 2022 wurden die Toiletten repariert, weil in den Wänden zwischen den Männer-WCs Löcher klafften. Bohrsicheres Milchglas soll die Aktivitäten nun unterbinden, wie das Langenthaler Tagblatt berichtet.

Bis sich nachhaltig etwas ändert beim Rastplatz Oberbipp-Nord, wird es etwa 2028. Dann wird das WC-Häuschen abgerissen, im Rahmen des Sechsspurausbaus zwischen den Verzweigungen Luterbach und Härkingen. Dieses Monsterprojekt startet im Mai 2025 und dauert insgesamt etwa acht Jahre.

Moderne Zweckbauten statt verwinkelte WCs

Der Umbau erfolgt nach dem neuen Konzept für Autobahnrastplätze, den das Bundesamt für Strassen (Astra) schon bei vielen anderen Plätzen umgesetzt hat. Gebaut werden moderne Zweckbauten. Die WCs sind direkt von aussen erreichbar, die verwinkelten, düsteren Vorräume aus alten Zeiten sind Geschichte. Zudem gibt es Unisex-Toiletten, also keine Trennung nach Geschlechtern.

Ob sich Männer auf der Suche nach anonymem Sex künftig andere Treffpunkte suchen?