Die US-Firma Radio Flyer mit Sitz in Chicago, hat in Amerika eine lange Tradition. Zwar nicht mit Elektrovelos, sondern mit Kinderspielzeug. So waren bereits in den 30-Jahren ihre Fahrzeuge für Kinder beliebt.
Seit Neustem verkauft das Unternehmen auch E-Bikes und nennt diese «Flyer», unter Berufung auf seinen eigenen Firmennamen. Daran keine Freude findet die Huttwiler E-Bike-Pionierin «Flyer AG». Sie verkauft nämlich selbst E-Bikes in den USA und sieht durch die gleichnamige Konkurrenz die Eroberung des US-Markts als gefährdet an, wie die Berner Zeitung schreibt. Noch dazu findet man bei Radio Flyer E-Bikes ab 1800 Dollar, was etwa der Hälfte des Preises der Oberaargauer Firma entspricht.
Nicht an Vertrag gehalten?
Zwischen den beiden Unternehmen gibt es einen vor Jahren abgeschlossenen Vertrag. In dem geht es darum, dass die Firmen die Produkte mit dem Namen «Flyer» versehen dürfen, damals verkaufte Radio Flyer nur Kindervelos. Als das Unternehmen schliesslich auf den E-Bike-Markt aufstieg, interpretierte es den Vertrag neu und versuchte gleichzeitig den Namen «Flyer» zu schützen. Dieses Verfahren ist noch nicht abgeschlossen, das Patentamt in den USA verweigerte aber dieses Vorhaben. Es stellte fest, dass der Name «Flyer» bereits auf die Huttwiler Firma registriert ist. Diese wirft der US-Konkurrenz nun Vertragsbruch vor und zieht vor das kantonale Handelsgericht in Bern.
E-Bikes müssen nicht zwingend umbenannt werden
Die Anwälte der beiden Firmen werden sich am 30. Januar beim Handelsgericht einfinden. Wird dort keine Einigung erzielt, werden die Richter ihr Urteil einige Wochen später fällen.
Auch wenn die Flyer AG Erfolg haben sollte, heisst das aber nicht, dass die US-Konkurrentin ihre E-Bikes umbenennen muss. Die Flyer AG müsste noch in Chicago eine Klage einreichen, welche dann nach der amerikanischen Rechtsprechung behandelt würde.
Zuletzt sorgte die Oberaargauer Firma «Flyer» für Schlagzeilen, weil sie 80 der 300 Mitarbeitenden entliess.
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