Quelle: TeleBärn
Im Leitungsnetz der Wasserversorgung Herzogenbuchsee wurde eine bakterielle Verunreinigung gefunden, wie die Gemeinde am 4. Oktober mitteilt. Die Reinigung des Leitungsnetzes erfolge zwar umgehend, dennoch werde dies einige Tage in Anspruch nehmen. Deshalb wurde in den folgenden Gemeinden empfohlen, das Wasser abzukochen.
• Herzogenbuchsee (ohne Ortsteil Oberönz)
• Seeberg (Grasswil, Hermiswil, Riedtwil)
• Steinhof
• Hellsau
• Höchstettten
• Willadingen
Am Dienstag, 8. Oktober, kam dann die Entwarnung: Das Trinkwasser ist wieder «von einwandfreier Qualität und kann somit bedenkenlos konsumiert werden».
Kolibakterien und Enterokokken
Auf Anfrage von Today erklärte der Geschäftsführer der EWK Herzogenbuchsee, Roland Althaus, man habe am Donnerstagmorgen bei einem der drei Pumpwerke in Hermiswil eine Trübung des Grundwassers festgestellt. Erste Wasserproben haben daraufhin eine Verunreinigung durch Kolibakterien und Enterokokken angezeigt. Weitere Proben haben am Freitagmorgen gezeigt, dass die Bakterien bereits über das gesamte Netz der EKW verteilt sind.
Mit Javelwasser reinigen und spülen
Das Wasserreservoir wird nun gründlich mit Javelwasser behandelt und die das Leitungsnetz wird mit Frischwasser aus den nicht betroffenen Pumpwerken gespült. Am Sonntag werden dann erneut Proben genommen, die nach 24 Stunden ausgewertet werden. Sollten die Bakterien nicht mehr nachweisbar sein, rechnet Althaus mit einer Entwarnung gegen Montagmittag. Wenn noch Spuren vorhanden sind, wird der Spülvorgang fortgesetzt und es werden erneut Proben genommen.
War es das Hochwasser der Önz?
Woher die Verunreinigung genau kommt, ist noch nicht erwiesen. Eine mögliche Ursache könnte aber die Önz sein, wie diese Woche wegen des vielen Regens viel Wasser führte. Sie fliesst in der Nähe der betroffenen Pumpstation vorbei.
Verunreinigung in Thunstetten gibt immer noch Rätsel auf
Vor drei Wochen war das Trinkwasser im benachbarten Thunstetten ebenfalls verunreinigt. Ein Zufall? Ja, bestätigt uns sowohl die EKW Herzogenbuchsee wie auch die Industriellen Betriebe Langenthal, die in Thunstetten zuständig sind. Die beiden Trinkwassersystemen seien vollkommen unabhängig, ein direkter Zusammenhang sei deshalb ausgeschlossen. Obwohl das Wasser in Thunstetten seit längerem wieder unbedenklich ist, ist der Ursprung der Verunreinigung dort nach wie vor nicht geklärt. Er konnte jedoch inzwischen auf das Gebiet Butzimatt eingegrenzt werden.
Wasser in Orvin wieder sauber
Das Trinkwasser in Orvin oberhalb von Biel kann hingegen wieder bedenkenlos konsumiert werden. Das teilte die Gemeinde am Freitag mit. Sie geht davon aus, dass die Verunreinigung auf ein Problem bei der Desinfektion des Wassers zurückzuführen war. Aus diesem Grund bezieht sie das Wasser vorläufig aus dem Netz von Evilard.
Derzeit würden Analysen der eigenen Filter- und Desinfektionssysteme durchgeführt, hiess es. Sobald das Problem lokalisiert und behoben sei, werde man wieder Trinkwasser aus dem eigenen Netz verwenden können. Die Gemeinde hatte ihre knapp 1300 Einwohnerinnen und Einwohner am Dienstag aufgerufen, bis auf Weiteres kein Leitungswasser mehr zu trinken und es weder zum Kochen noch zum Waschen zu verwenden. Eine erste bakteriologische Verschmutzung war am 17. September gemeldet worden, bevor die Warnung zwei Tage später wieder aufgehoben wurde.
(sku)
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