Nach Razzia in Olten

Verschollen und vermutlich ermordet – nun müsste er vor Gericht erscheinen

· Online seit 21.09.2023, 17:50 Uhr
Mitte August durchsuchten Polizisten in einer grossen Razzia ein Gebäude im Industriequartier in Olten. Offenbar wurde dort nach D.K. gesucht, einer Milieu-Figur aus Zürich. Der Mann gilt seither als verschollen. In den nächsten Wochen müsste er wegen anderen Delikten vor Gericht erscheinen.

Quelle: Tele M1

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Am 18. August stürmten Polizisten ein Gebäude im Industriequartier in Olten. Die Beamten waren wegen einer Milieu-Abrechnung ausgerückt. Bald haben in den Medien Meldungen die Runde gemacht, wonach es bei diesem Einsatz um den 46-jährigen D.K. aus Zürich ging. Der Montenegriner, eine bekannte Figur aus der Zürcher Rotlicht-Szene, sei vermutlich entführt und ermordet worden. Seit der Grossrazzia in Olten kümmert sich die Zürcher Staatsanwaltschaft um die Angelegenheit. In der Öffentlichkeit wurde es ruhig um den Fall.

Ermordet – und nur doch vor Gericht?

Jetzt ist D.K. wieder aufgetaucht – allerdings nur auf Papier, wie der Blick schreibt. Gleich zweimal müsste er sich in den kommenden Wochen als Angeklagter vor einem Zürcher Gericht verantworten. Am 29. September müsste der Verschollene wegen Zuwiderhandlung gegen die Covid-19 Verordnung antraben, am 10. Oktober geht es dann um Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die Termine sind so im Kalender der Zürcher Gerichte eingetragen.

Keine Kenntnis über den Verbleib des Beschuldigten

Die Pressestelle hat auf Anfrage von Blick mitgeteilt, dass D.K. in diesen Fällen Angeklagter bleibt, solange nicht eindeutig klar sei, dass er nicht mehr lebe. «Abgesehen von den Spekulationen in den Medien haben wir keine Kenntnis über den Verbleib des Beschuldigten. Nach aktuellem Stand kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass er zur Verhandlung erscheinen wird», wird die Pressestelle zitiert.

Millieu-Anwalt Valentin Landmann ist ein Freund von D.K. Er ging schon kurz nach dem Einsatz in Olten davon aus, dass der Verschollene mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht mehr lebe. Seither hat er zu diesem Fall auch keine neuen Informationen bekommen. Die Richter in Zürich dürften in den nächsten Wochen also wohl lange auf ihren Angeklagten warten können.

(ma)

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veröffentlicht: 21. September 2023 17:50
aktualisiert: 21. September 2023 17:50
Quelle: 32Today

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