Mittelland

Schlechter Sommerstart: Ein Fazit der Schwimmbäder Wangen, Langenthal und Olten

Bilanz

Schwacher Saisonstart: Rettete der heisse Spätsommer die Badis?

10.09.2024, 12:15 Uhr
· Online seit 10.09.2024, 12:03 Uhr
Statt Sonne und stahlblauem Himmel dominierten im Frühsommer wochenlang Regen und Kälte das Land. Dies hatte einen üblen Saisonstart für die Badis in der Region zur Folge. Konnten sie die Misere dank dem schönen und heissen Spätsommer noch umdrehen? Wir haben nachgefragt.
Anzeige

Im Frühsommer stiegen die Temperaturen kaum über 20 Grad. Aareschwumm, Aperol auf der Sommerterasse und «Sünnele» auf dem Balkon standen nicht auf der To-Do-Liste der Schweizer Bevölkerung. Stattdessen regten sich die Leute fleissig über das «Hudelwetter» auf, und es wurde schlecht gelaunt und in Gummistiefeln zur Arbeit gestapft.

Verschiedene Branchen traf der kalte Sommerstart hart, vor allem die Landwirtschaft – aber auch die Schweizer Freibäder. Die Zwischenbilanz war schlecht – wie sieht nun die Gesamtbilanz am Ende des Sommers aus?

Eine erfreuliche Wendung für die Badi Wangen

Der Start in die Badi-Saison war für alle Schwimmbäder traurig, die Besucherzahlen waren so niedrig wie selten. Überraschenderweise konnte die heisse Sommerferienzeit zumindest bei manchen Schwimmbädern das Schlimmste abwenden. «Die Gästezahlen haben sich diese Saison bei 51'000 eingependelt, ein durchschnittliches Niveau. Letzte Saison waren es 62'000 Besucher», sagt Dieter Trachsel von der Badi Wangen an der Aare auf Anfrage von 32Today.

Da er finanziell einen Dreijahres-Schnitt auswerte, falle der schlechte Saisonstart nicht allzu stark ins Gewicht. «Die Mitarbeitenden waren wie jede Saison engagiert, da sie sehr flexibel eingesetzt werden mussten. Unser tolles Team hat dies mit Bravour geschafft», sagt Trachsel. Für 2025 habe er keine grossen Veränderungen in seinem Betrieb geplant.

Spitzenzahlen im August

Der Betriebsleiter der Badi Langenthal, René Schmidt, war von Anfang an optimistisch, was das Badewetter im Juli und August betrifft. Und das hat sich bewahrheitet: «Wir konnten in diesen zwei Monaten insgesamt 76'854 Gäste begrüssen. Allein im August besuchten uns 39'221 Gäste, welches auf viele Jahre zurückblickend einen Spitzenwert darstellt», kann er nach Auswertung seiner Besuchenden-Zahlen verkünden.

In den letzten Jahren besuchten durchschnittlich 70'000 und 120'000 Badi-Gäste das Schwimmbad. Jetzt, Mitte September, ist der Besucherstand bei 103'500, was weder aussergewöhnlich hoch noch besorgniserregend tief ist. «Insgesamt betrachtet müssen wir von einer gemischten Freibadsaison sprechen», so Schmidt. Die Schwimmbecken der Badi Langenthal werden am 15. September das letzte Mal für menschliche Besucherinnen und Besucher geöffnet sein, am 22. September findet dann noch das traditionelle «Hundeschwimmen» statt.

Quelle: TeleBärn

Olten: Aufgeholt nach schlechtem Start

Auch in der Badi Olten stieg der Besucher-Durchschnitt im Juli und August erheblich an. «Dem schlechten Start im Mai und Juni konnten wir im Juli mit 45'000 Besuchern und im August mit 50'000 Besuchern gut entgegenwirken», sagt der Leiter des Bäderbetriebs Andreas Proft. Als besucherstärksten Tag verzeichnet er den 9. Juli, an dem gleich 4205 Gäste in die Badi gingen. «Daher wird die Saison 2024 nicht als schlechteste Saison in die Geschichte eingehen», sagt Proft. Einen vergleichbar schlechten Sommer habe er 2014 erlebt.

Besonders personell habe das Wetter aber schon einen grossen Einfluss gehabt. «In den Monaten Mai, Juni und September konnten Wasseraufsichten kaum arbeiten, da man bei Schlechtwetter keine fünf Aufsichten braucht», erklärt Proft. An schönen Tagen seien aber mindestens fünf Aufsichten dringend benötigt, um die Sicherheit aller Badegäste zu gewährleisten. Die Personallücken in der langen Schönwetter-Phase hätten durch Mithilfe des übrigen Personals abgefedert werden können.

Ein Appell an die Badi-Besuchenden

Andreas Proft ist es besonders wichtig zu erwähnen, dass sein Personal Hervorragendes geleistet habe. «So konnten schwere Unfälle vermieden werden, insbesondere bei Kindern», sagt Proft. Sehr oft seien kleine Kinder, die allein unterwegs gewesen seien, vor schlimmeren Situationen bewahrt worden und man habe sich um diese gekümmert, damit sie wieder zu ihren Eltern gelangen.

Daher ist es ihm wichtig, an die Eltern zu appellieren: «Halten Sie ihr Kind in Griffnähe und lassen Sie es nie aus den Augen.» Ein Kind kenne keine Gefahren und könne sie auch nicht einschätzen. «Ein Kind ertrinkt lautlos.»

veröffentlicht: 10. September 2024 12:03
aktualisiert: 10. September 2024 12:15
Quelle: 32Today

Anzeige
Anzeige
32today@chmedia.ch