Frau Mühlemann, wie ist das jetzt genau mit dem Jubiläum: 90 oder 92 Jahre?
Wir sind bisher davon ausgegangen, dass das Aareschwimmen 1934 gegründet wurde. Recherchen haben aber nun gezeigt, dass das Aareschwimmen bereits 1932 zum ersten Mal durchgeführt wurde. Es wäre darum eigentlich bereits das 92. Jubiläum, wir sind aber offiziell bei den 90 Jahren geblieben, weil wir das Jubiläum feiern wollen.
Judith Mühlemann, Präsidentin des Vereins Aareschwimmen
Das Schwimmen gab es aber nur 53 Mal, warum?
In Solothurn gab es nicht immer eine Kanalisation. Das Abwasser floss in den Anfängen direkt in die Aare, weshalb die Wasserqualität teilweise zu schlecht war. Mit dem Bau der Kanalisation und der Aaregewässerkorrektur wurde das Problem aber behoben und das Aareschwimmen fand wieder statt.
Wie wird das Jubiläum gefeiert?
Wir machen nach dem Schwimmen ein Apero für Personen, die mehrmals teilgenommen haben und für die Sponsoren. Die Frauengruppe «Gruftis» zum Beispiel kommt seit 33 Jahren regelmässig ans Aareschwimmen. Zudem haben wir zum Jubiläum bereits am Dienstag ein Schwimmtraining in der Aare durchgeführt. Mit einem Rettungsschwimmer konnten Personen, die bisher Angst hatten, in die Aare zu gehen, das Schwimmen im Fluss üben und lernen, die Gefahren zu erkennen.
Was gilt es zu beachten?
Man muss für die Teilnahme eine Strecke in einem Fluss schwimmen können ohne Schwimmhilfe. Dieses Jahr sind es wegen der starken Strömung etwa 700-800 Meter (Strecke 1,2 Kilometer). Dazu kommt ein Mindestalter von 12 Jahren (Jahrgang 2012). Es sind beim Schwimmen 50 Personen mit Surfbrettern, Kajaks, Kanus und Schiffen auf der Aare, die für die Sicherheit sorgen.
Ein gewisses Risiko besteht am Samstag bezüglich Gewittern. Wie gehen sie damit um?
Wir müssen flexibel bleiben. Eventuell müssen wir gewisse Läufe zusammenlegen oder verschieben. Auch die Aareschifffahrt mit dem Kursschiff aus Biel spielt eine Rolle bei der Planung. Unser Sicherheitschef behält das alles im Auge und plant die Starts so, dass die Sicherheit jederzeit gewährleistet ist. Gewitter sind dabei weniger ein Problem, die ziehen ja vorbei. Die Strömung ist der grösste Risikofaktor. Kommen mehr als 350 Kubikmeter pro Sekunde die Aare hinunter, muss das Schwimmen abgesagt werden. Aktuell sieht es aber nicht danach aus.
Als Highlight gibt es dieses Jahr eine Vorführung der Synchronschwimmerinnen in der Aare.
Genau, die am Solothurner Stadtfest abgesagte Vorführung findet nun bei uns statt. Kurz vor 15 Uhr ist der Start der Show beim Solheure geplant. Entscheidend wird die Wasserqualität sein. Ist das Wasser zu trüb, gehts nicht.
