Und auch bei der diesjährigen Ausgabe kann niemand das Rätsel um die Menge an geflossenem Bier lüften. «Wir probierten zum 19. Mal, den Brauereien zu entlocken, wie viel sie ausgeschenkt haben», erklärt Organisator Alex Künzle. Es sei nicht so, dass ein Geheimnis daraus gemacht werde, das Fehlen einer Zahl hat einen anderen Grund. «Es ist eine komplizierte Rechnerei. Selbst wir vom Öufi-Bier wissen nicht, wie viel Liter wir verkauft haben.» Die leeren und vollen Tanks müssten zurückgebracht werden, dann müssten sie gezählt und mit den Lieferlisten verglichen werden. Das gehe nicht so schnell. Auch eine grobe Angabe sei wegen der Schichtwechsel beim Personal nicht möglich. Dieses könne nicht wissen, wie viel in den Schichten vorher gezapft worden sei.
Viel Lob von Gästen und Bierbrauereien
Die Biertage waren wieder ein voller Erfolg. Es kamen rund 12'000 Besucherinnen und Besucher nach Solothurn, das sind gleich viele wie 2022 und 2019. «Am Donnerstag zum Beispiel hatten wir sieben Gäste mehr», sagt Künzle. Und wieder war der Donnerstag der Solothurner Tag – der Tag, an dem fast nur Einheimische zu Besuch kamen.
Hier kannst du dir Impressionen der Solothurner Biertage anschauen:
Quelle: 32Today / Jael Fischer / Selina Koch / Devin Schürch
Sowohl von den Bierbrauereien als auch von den Gästen habe es viel positives Feedback gegeben. «Ich habe nur Gutes gehört. Viele Besuchende lobten, dass wir die Garderobe vergrössert haben.» So habe es seines Wissens keine grossen Schlangen vor der Reithalle gegeben. Und auch die Ausstellenden seien zufrieden. So wurde auch das Solothurner Publikum geschätzt. «Sie sagten: Die Solothurner sind sehr nette, gwundrige Gäste. Ich gebe das Kompliment gerne weiter.»
Wie bereits seit der ersten Ausgabe seien die Biertage auch heuer ein kreatives Schaufenster der Bierszene. «Gewisse Stände hatten heuer Probierplättli, die auch farblich sehr witzig aussahen. Und es gab zum Beispiel ein Bier aus einem Whisky-Fass, in dem auch noch Chilisauce gelagert worden war. Das war schon speziell, das Bier hat im Hals gebrannt», sagt Künzle. Er selbst probiert an den Biertagen jeweils so viele Sorten wie möglich, auch wenn er längstens nicht alle 200 bis 300 schaffe. Gestiegen sei über die Jahre die Qualität des Biers, was auf das erarbeitete Fachwissen der Brauereien zurückzuführen sei.
Für Künzle selbst waren die vielen Begegnungen ein Highlight. Er treffe immer wieder alte Freunde, vor allem auch unter den Bierbrauern. «Ausserdem hatten wir keine Probleme bei der Sicherheit, und auch bei der Sanität gab es keine grösseren Vorfälle.»
2024 kommt die Jubiläumsausgabe
Alex Künzle gibt die Leitung für die nächste Ausgabe seinen Kindern ab. Es waren also die letzten Biertage unter seiner Leitung. Doch bereits jetzt sei er fast nur noch als Repräsentant unterwegs gewesen. «Ich bin der Einzige, der eine Schale trägt, herumgeht und mit allen redet», sagt Künzle und lacht. Was die nächste Ausgabe angehe, werde er wohl bei der Eröffnung dabei sein und als Ansprechperson im Einsatz sein.
Nächstes Jahr feiern die Biertage ihr zwanzigjähriges Bestehen. Wird es ein spezielles Programm geben? «Die Jungen haben schon die Köpfe zusammengesteckt, aber es ist noch zu früh, um mehr zu sagen. Wir planen das neue Jahr erst im Herbst», sagt Künzle dazu.