Seit Montag steht der Circus Monti in Solothurn beim Baseltor auf dem Schanzenplatz. Vom 23. bis am 27. Oktober wird im gelb-roten Zelt ein- bis zweimal pro Tag das neue Programm «Weil wir fliegen können!» gezeigt.
Im Hintergrund mit dabei ist Familie Imboden aus Riedholz. Die Eltern Philipp und Carole und ihre drei Kinder Jorin, Ladina und Orell gehören seit Mitte Juli zur Zirkuscrew und reisen in zwei Wohnwägen mit dem Zirkus mit. Die Eltern teilen sich dabei eine 100 Prozent Stelle, wo sie am Zirkusbuffet arbeiten. Daneben unterrichten sie ihre Kinder.
Was sie dazu bewegt hat
Bereits vor zehn Jahren waren die beiden Eltern zweimal mit dem Circus Monti auf Tournée, damals noch mit einem und dann zwei Kindern. Bereits damals hat es ihnen sehr gut gefallen.
Diese Faszination wollten sie nun noch einmal erleben. «Es ist schön, mal aus dem Alltag auszubrechen und alles von einer anderen Perspektive zu erleben», sagt Philipp.
Carole gefällt es am besten, dass man immer draussen ist. «Man muss für alles woanders hin, um ins Bad zu gehen oder um etwas zu essen. So verbringt man viel Zeit draussen. Gleichzeitig ist das aber auch die grösste Herausforderung.»
Spontanität ist ihre treue Begleiterin
Die Aufgabenteilung findet immer sehr spontan statt, sagt Carole. «Für die Kinder ist klar, am Morgen ist Schule. Wer von uns beiden Schule gibt, sprechen wir häufig erst den Tag davor ab.» Hierbei können auch die Kinder Wünsche angeben, wer am nächsten Tag für ihren Unterricht zuständig sein soll.
Die jeweils andere Person geht arbeiten. Für Imbodens sind das Einsätze im Buffetbereich: Popcorn machen, Verkaufsstände einrichten, Sandwiches streichen und Getränke einfüllen. Alles muss bereit sein, dass rund um die Vorstellung Snacks und Getränke verkauft werden können. Auch beim Transport, Auf- und Abbau helfen sie mit.
Beim Zirkus muss man sparsam leben
Finanziell werfe die Stelle als Saisonier, die die beiden sich teilen, nicht viel ab. «Zu Hause würde das Geld nicht reichen. Hier ist es gerade genug, um alle Fixkosten zu decken», sagt Philipp. Er arbeitet vom Zirkus aus weiterhin zwanzig Prozent für seinen sonstigen Arbeitgeber, bei dem er nach der Tournée das Pensum wieder aufstocken wird.
Am Morgen Schule, am Nachmittag helfen
Nicht nur die Eltern, auch die Kinder wirken beim Zirkus mit. Sie können sich aber jederzeit in ihren Wagen zurückziehen, wenn sie Zeit für sich brauchen, sagt Carole.
«Ich helfe gerne der Kostümpflegerin beim Waschen und Behandeln der Kostüme», sagt Tochter Ladina, die in die sechste Klasse geht. Auch im Büro sei sie gerne.
«Ich helfe am liebsten beim Auf- und Abbau mit», sagt ihr grosser Bruder Jorin. Er hat gerade die siebte Klasse begonnen.
«Ich war Anfang Jahr drei Tage in der Schule, danach ging es in den Zirkus», erzählt er. Erst habe er gedacht, es sei etwas ungünstig, gerade beim Übertritt wegzugehen, nun stört ihn das aber nicht mehr. Ihm gefällt es super im Zirkus.