Der Unverpackt-Laden in Biberist schliesst Ende Februar

«Bringe deinen eigenen Stoffbeutel, Papiertüten oder Mehrweggefässe mit oder kaufe ein Mehrweggefäss im Laden.» So einfach funktioniert unverpacktes Einkaufen in Franziska Rohners «puro unverpackt». Doch nicht mehr lange – Ende Februar schliesst Rohner ihren Laden nach drei Jahren wieder. Der Umsatz ist zu tief.

Gründe für die Einbussen gibt es für die Ladenbesitzerin in Biberist mehrere. Zum einen sieht sie eine mögliche Ursache in der Aufhebung der Corona-Massnahmen. Rohner hat ihren Unverpackt-Laden Ende Februar 2020 eröffnet, drei Wochen später folgte der Lockdown. Sie musste ihren Laden jedoch nicht schliessen, da sie Lebensmittel verkauft. Ein Glück für Rohner, sie hat während der Pandemie einen guten Start hingelegt und überraschend viel Umsatz verzeichnet.

Die Bevölkerung wurde angewiesen, zu Hause zu bleiben, Homeoffice war Pflicht. Einkaufen und Essen hatten in dieser Zeit einen höheren Stellenwert. Das bedeutet, dass die Leute mehr zu Hause gekocht und aus diesem Grund mehr lokal eingekauft haben. Dies hat den Umsatz des «puro» in die Höhe getrieben. Im Umkehrschluss heisst das aber auch, dass der Umsatz zurückging, als die Pandemie in den Hintergrund rückte.

Auch die Energiekrise scheint einen Einfluss zu haben. Viele Leute schauen aktuell stärker aufs Geld und kaufen so günstig ein wie möglich. Rohner ist zudem der Meinung, dass die Leute aktuell nicht den Kopf für das Thema «unverpackt» hätten. Denn Einkaufen ohne Plastik sei mit zusätzlichem Aufwand verbunden, da eigene Gefässe mitgebracht werden müssen und ein separates Geschäft aufgesucht werden muss.

Für Rohner ist das Kapitel aber noch nicht ganz abgeschlossen. Sie wird ihre Kundschaft weiter betreuen und ab März bei sich privat einen Raum einrichten, um die beliebtesten Produkte aus dem «puro» weiterhin zum Verkauf anzubieten. Zwar in kleinem Rahmen und nur auf Anfrage ohne Öffnungszeiten, ihre Leidenschaft für bewusste und nachhaltige Ernährung kann sie sich so aber erhalten.