Wer seit mindestens 11 Jahren in Solothurn wohnt und Schweizerin oder Schweizer ist, kann sich momentan für 111 anstatt 750 Franken einbürgern lassen. Auf diese Weise hat man Solothurn als Heimatort. Was hat man davon? Bürgergemeindepräsident Sergio Wyniger liefert Antworten.
Eine Herzensangelegenheit
«Durch die Aktion erhoffen wir uns, dass mehr Leute in unseren Gremien mitmachen», erklärt Bürgergemeindepräsident Sergio Wyniger die Absicht hinter dieser Aktion. Es sei zwar nicht sonderlich schwierig, Freiwillige zu finden, aber mehr Auswahl sei immer gut.
In der Bürgergemeinde Solothurn sind nur jene wahlberechtigt, bei denen Solothurn der Wohn- und Heimatort ist. Von den 11'000 Personen, die Solothurn als Heimatort haben, leben nur etwa 2000 in der Stadt. Nur jene haben die Möglichkeit, in der Bürgergemeinde dabei zu sein.
Bürgerin oder Bürger zu sein, sei eine Herzensangelegenheit. Materiell habe man nichts davon, aber man ist stimm- und wahlberechtigt und kann beim Bürgertag dabei sein, bei dem zum Beispiel Ausflüge stattfinden. «Es geht vor allem darum, dass Leute, die schon lange in Solothurn leben, hier auch heimatberechtigt sein können.»
Ähnliche Aktion gab es schon mal
Wer das Angebot annimmt und schon einen Heimatort in der Schweiz hat, habe dann schlicht zwei Heimatorte, erklärt Wyniger. Auf der ID stehe aber weiterhin nur einer der beiden.
Bereits 2011, vor 13 Jahren, gab es einmal eine ähnliche Aktion. Damals musste man nicht nur elf, sondern bereits 20 Jahre in der Stadt Solothurn wohnen und 1111 Franken bezahlen. Trotz der höheren Ansprüche und Kosten habe es einen grossen Ansturm gegeben, erzählt Wyniger. Um die 350 Leute hätten sich damals einbürgern lassen.
Die jetzige Aktion läuft noch bis am 15. Oktober. Mehr Infos findest du auf der Webseite der Bürgergemeinde Solothurn.