Logistikzentrum Utzenstorf

Gerlafingen kämpft nun offiziell gegen das Logistikzentrum

· Online seit 03.03.2023, 15:22 Uhr
Der Gemeinderat hat sich einstimmig für eine Beschwerde gegen das Logistikzentrum in Utzenstorf entschieden. Unterstützung bekommt man aus der Nachbargemeinde. Zusammen will man alle juristischen Möglichkeiten ausschöpfen.
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Auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik Utzenstorf sollen in den nächsten Jahren ein Logistikzentrum für den Onlinehändler Digitec und ein Paketzentrum der Post entstehen. Die Emmenthaler Regierungsstatthalterin hat dafür vor kurzem grünes Licht gegeben. Während sich die Berner Gemeinde Utzenstorf sehr erfreut zeigte über diese Meldung, hat vor allem die Solothurner Gemeinde Gerlafingen angekündigt, dass sie sich weiter gegen das Projekt wehren werde.

Bereits in einer ersten Stellungsname nach der Erteilung der Baubewilligung hat der Gerlafinger Gemeindepräsident Philipp Heri vor allem den Standort des geplanten Projekts angezweifelt. Dieser sei verkehrstechnisch zu wenig gut erschlossen und würde auf der Hauptstrasse sehr viel zusätzlichen Verkehr bringen. Deshalb hat sich der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung entschieden, Beschwerde gegen das Projekt einzulegen, wie die Solothurner Zeitung schreibt.

Unterstützung bekommen die Gerlafinger Gemeindebehörden von der der bernischen Nachbargemeinde Wiler und von einem Anwalt. Man sei entschlossen, die Angelegenheit bis zur letzten Instanz weiter zu ziehen, nötigenfalls bis ans Bundesverwaltungsgericht, sagte Heri an der Gemeinderatssitzung. Sollte man mit der Beschwerde keinen Erfolg haben, so müsse die Gemeinde mit Kosten von ungefähr 50'000 Franken rechnen.

An der Gemeinderatssitzung begründete der Gerlafinger Gemeindepräsident Philipp Heri den Entscheid mit dem «schlampig gemachten» Umweltsverträglichkeitsbericht. In diesem gehe man nicht von den wirklich zu erwartenden zusätzlichen Last- und Personenwagenfahrten aus.

Schon im Vorfeld der Gemeinderatssitzung hatte sich Heri gegenüber 32Today negativ zum  Standort des ganzen Projekts geäussert. Es sei unglaublich, dass man Logistikcenter in der Peripherie platziere, nur weil es dort eine Baubrache gäbe. Seiner Meinung nach sollte man im Richtplan festhalten, welche Zonen sich für solche Nutzungen eignen. Ein idealer Standort für das Logistikcenter sei laut Heri an der Autobahn in Gerlafingen oder Kirchberg – aber nicht an der Emme.

(ma)

veröffentlicht: 3. März 2023 15:22
aktualisiert: 3. März 2023 15:22
Quelle: 32Today

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