Mittelland
Solothurn / Grenchen

Grosse Preisverleihung im Parktheater Grenchen: Franco Supino erhielt Solothurner Kunstpreis 2023

Solothurner Kunstpreis

Grosse Preisverleihung im Parktheater Grenchen: Franco Supino ausgezeichnet

· Online seit 13.11.2023, 21:41 Uhr
Im Parktheater in Grenchen hat der Solothurner Regierungsrat heute Abend die Kunst-, Fach- und Anerkennungspreise verliehen. Der Kunstpreis stellt die höchste kulturelle Auszeichnung dar, die der Kanton Solothurn verleiht. Franco Supino wurde der Kunstpreis überreicht.
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Jedes Jahr vergibt der Solothurner Regierungsrat den Kunstpreis sowie Anerkennungspreise, auf Empfehlung des Kuratoriums für Kulturförderung. Die Vergabe des Anerkennungspreises erfolgt auf Antrag der Staatskanzlei. Der Kunstpreis ist mit 20'000 Franken dotiert, während die Fachpreise und der Anerkennungspreis jeweils mit 10'000 Franken dotiert sind.

Kunstpreis für Franco Supino 

Franco Supino, ist 1965 in Solothurn geboren und dank italienischer Eltern zweisprachig in Grenchen aufgewachsen. Er studierte Germanistik und Romanistik in Zürich und Florenz, arbeitet heute als Dozent an der Pädagogischen Hochschule FHNW in Solothurn und als freier Autor. In seinen Romanen thematisiert er Migration und Künstlerschicksale. Besonders erfolgreich ist sein Werk «Spurlos in Neapel» in dem der Protagonist aus autofiktionaler Perspektive in Neapel, der Heimatstadt seiner Eltern, auf Spurensuche geht. 

Supino erreicht auch ein junges Publikum mit preisgekrönten Jugendbüchern wie «Hau ab, Bruderherz» und «Wasserstadt», sowie mit Lektüren wie «Mino und die Kinderräuber» und «Geheimnis im Klostergarten», die oft und erfolgreich im Leseunterricht der Unterstufe vermittelt werden. Zusätzlich trägt Supino durch Texte für Radiosendungen und ein Hörspiel für das Schweizer Radio SRF zur literarischen Vielfalt bei. Franco Supino wurde vom Kanton Solothurn mit dem Kunstpreis 2023 ausgezeichnet für sein bedeutendes und umfangreiches Werk und seine wichtige Arbeit als Literaturvermittler und Leseförderer.

Preis für Kulturpflege für Tambourverein Solothurn

Der Tambourenverein wurde 1923 in Solothurn gegründet. Die Solothurner Tambouren sind bekannt für ihre Auftritte bei Fasnachtsumzügen, kantonalen Musiktagen und Neujahrskonzerten. Der Tambourenverein Solothurn feiert sein 100-jähriges Bestehen und ist dabei jung und laut geblieben. Das Vereinsmotto lautet «Mehr als nur Krach». Die Tradition der Tambouren wird nur in wenigen Kantonen gepflegt und ist in der Schweiz sowie international einzigartig.

Mit zahlreichen Erfolgen bei regionalen und eidgenössischen Wettspielen sowie sechs Schweizermeister- und 14 Regionalmeister-Titeln sind die Solothurner Tambouren top. Die Grundlage dieser Erfolge bildet die eigene Trommelschule, die talentierten Nachwuchskünstlern eine fundierte Ausbildung bietet und sie mit der Tradition sowie Geschichte des Trommelns in der Schweiz vertraut macht.

Der Verein, geprägt von Freiwilligenarbeit und starkem sozialen Zusammenhalt, ist ein beeindruckendes Beispiel für generationenübergreifende kulturelle Aktivität und trägt ein einzigartiges Kulturgut von grosser Bedeutung. Als Anerkennung für sein Engagement und seine Leistungen erhält der Tambourenverein Solothurn den Preis für Kulturpflege 2023.

Preis für Musik für die Band Supersiech

Die Solothurner Mundartband «Supersiech» mit Dülü Dubach (Akkordeon und Gesang), Tobi Knuchel (Schlagzeug), Michael Leuenberger (Kontrabass) und Thomi Christ (Piano) kreiert ausgefallene Mundartlieder fernab vom Mainstream. Neben ihrer musikalischen Tätigkeit sorgten sie während der Corona-Pandemie mit einem Renaturierungsprojekt der alten Oesch in Deitingen für Schlagzeilen. Mit Hits wie «Sauvignon Blanc» und «Kaipausta» sowie beeindruckenden Live-Auftritten von Biel bis in die Innerschweiz begeistert «Supersiech» mit purer Spielfreude und intensivem Klang. Die Band «Supersiech» erhält für ihren einzigartigen Beitrag zur Schweizer Musik und zur Solothurner Kulturlandschaft einen Preis für Musik 2023.

Anerkennungspreis: Gemeinschaft des Kapuzinerklosters Olten

Gegründet wurde die Gemeinschaft des Kapuzinerklosters 1646, vertreten durch Bruder Josef Bründler. Die Kapuzinermönche prägten fast 400 Jahre lang das Bild von Olten in ihrer braunen Kutte mit Kapuze und weisser Kordel. Seit 1646 waren sie ununterbrochen vor Ort und blieben trotz historischer Turbulenzen ihrem Auftrag treu. Die Gemeinschaft hat stets eine grosse Verbundenheit zur Bevölkerung gepflegt. In der «Suppenstube» des Klosters wurden Bedürftige verköstigt. Trotz Verkleinerung des Klostergartens während des Kulturkampfes blieben die Kapuziner zugänglich: Sie dienten als Seelsorger, sie beteten, unterrichteten, übernahmen die Spitalseelsorge im Kantonsspital Olten und spendeten Sakramente. 

1932 wurde das Kloster vergrössert, 1934 kam die überseeische Mission hinzu und 1998 wurde ein Kapuziner-Pater gar Stadtpfarrer an der Martinskirche in Olten. Die Kapuziner waren alles andere als weltfremd, Geselligkeit und Humor und Teilhabe am öffentlichen Leben gehörte zur Gemeinschaft. Ihr Kloster, symbolisch an zentraler Stelle, war immer offen für die Menschen. Doch mit fehlendem Nachwuchs schliessen die Brüder das Kloster im April 2024. Der Regierungsrat des Kantons Solothurn verleiht der Gemeinschaft des Kapuzinerklosters Olten für ihr unentwegtes soziales und pastorales Engagement den Anerkennungspreis 2023.

Ferner haben gewonnen: 

Preis für Zeichnung: Trudy Andres, Bildende Künstlerin und Zeichnerin

Preis für Fotografie: Hanspeter Bärtschi, Fotograf

Preis für Musik: Cordelia Hagmann, Violinistin

Preis für bildenden Kunst: Thomas Ruch, Künstler

Preis für Kunstvermittlung: Roswitha Schild, Kunstvermittlerin

Preis für Theater: Jens Wachholz, Theaterschaffender

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veröffentlicht: 13. November 2023 21:41
aktualisiert: 13. November 2023 21:41
Quelle: 32Today

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32today@chmedia.ch