Mittelland
Solothurn / Grenchen

Nachhaltig konsumieren ist im Trend: Ein Augenschein im Teresa-Lädeli in Solothurn nach 40 Jahren

40 Jahre Teresa-Lädeli Solothurn

«Junge Leute freuen sich, wenn sie etwas Schönes für wenig Geld finden»

· Online seit 23.08.2023, 06:06 Uhr
Seit 40 Jahren schon gibt es das Teresa-Lädeli in der Solothurner Vorstadt. Die vier Jahrzehnte wollen gefeiert werden: am nächsten Samstag mit einem Märitstand beim roten Turm in Solothurn. Die Gründung des Ladens geht auf eine Bibelfrauen-Gruppe zurück.

Quelle: 32Today / Sandra Hediger / Jael Fischer

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Die Bibelfrauen-Gruppe war begeistert von Mutter Teresa und ihrem Einsatz für die Armen und Kranken. Sie wollten, in einer Überflussgesellschaft lebend, auch ihren Beitrag leisten. So entstand die Idee, eine Brockenstube zu gründen. Das Lädeli wurde denn auch gleich nach der Ordensschwester benannt. 

Alles ausser Möbel

Nachdem ein Lokal gefunden war, konnten die Leute Sachen bringen, die sie nicht mehr in Gebrauch hatten und die einer anderen Person noch dienen könnten; Kleider, Bettwäsche, Geschirr, CDs, Gesellschaftsspiele und verschiedenste Dekorationsartikel. Fast alles kann man im Teresa-Lädeli finden, nur Möbel nicht, denn dafür fehlt der Platz. So variiert das Sortiment, je nach dem, was die Leute bringen.

Nachhaltig konsumieren im Trend

Zur Kundschaft zählen Leute jeglichen Alters und durch alle Schichten. Gerade junge Leute, die den gemeinnützigen Laden besuchen, schauten sich gerne ein, zwei Stunden um, so Maria Strehler. Sie ist zusammen mit Verena Widmer im Co-Präsidium des Vereins Solidaritätsgruppe für die Hungernden und Armen: «Die Jungen freuen sich richtig, nachdem sie etwas Schönes für wenig Geld gefunden haben.» Sowieso entspreche das Einkaufen in der Brocki dem Trend, nachhaltig zu konsumieren. Bei Menschen, die wenig oder gar kein Geld haben, verlange man auch manchmal kein Geld, so Maria Strehler. Die Arbeit sei abwechslungsreich, man würde Verschiedenes erleben, mehr oder weniger Schönes und auch Berührendes:

«Nicht einfach, freiwillige Mitarbeitende zu finden»

Miete sowie Nebenkosten für das Lokal werden aus dem erwirtschafteten Erlös finanziert. Was übrig bleibt, wird gespendet. Auf Spendengelder sind sie dennoch angewiesen: «Seit vielen Jahren unterstützen wir immer dieselben Hilfswerke: verschiedene Waisenhäuser in Peru und in Burkina Faso, ein Kinderheim in Rumänien, Strassenkinder in Südamerika und immer wieder auch die Mutter-Teresa-Schwestern in Zürich, die sich um Drogenabhängige und Randständige kümmern» so Claudia Odermatt, Präsidentin des Vereins. «Sie sind alle auf Kontinuität angewiesen und rechnen mit diesem Geld.»

Alle 15 Mitarbeitenden arbeiten ehrenamtlich. Das macht es so schwierig, neue Team-Mitglieder zu finden, so Odermatt. Weil jüngere Semester vielleicht durch Familie und Kinder die Zeit dazu nicht hätten oder weil sie finanziell auf Lohnarbeit angewiesen seien, sei es vielen überhaupt nicht möglich Freiwilligenarbeit zu leisten, so die Vereins-Präsidentin.

Jubiläum wird gefeiert

Das 40-jährige Jubiläum soll gefeiert werden. Zu diesem Anlass wird das Teresa-Lädeli-Team am 26. August mit einem Marktstand vis-a-vis vom roten Turm in Solothurn, Kostbarkeiten aus dem Laden anbieten. Zudem gibt es gratis Kaffee, Sirup und Guetzli.

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veröffentlicht: 23. August 2023 06:06
aktualisiert: 23. August 2023 06:06
Quelle: 32Today

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