Kino Palace in Grenchen schliesst wegen undichtem Dach

Das Dach des Gebäudes, in dem sich das Kino Palace in Grenchen befindet, ist undicht. Deshalb ist aktuell eine Spezialfirma daran, dieses zu flicken. Seit über fünf Jahren  hätten sie im Technikraum Eimer aufgestellt, inzwischen tropfe es sogar im grossen Kinosaal, sagt Kinobetreiber Angel Rodriguez gegenüber dem Grencher Tagblatt. Dazu hätten sich im Eingangsbereich zum Saal Teile der Decke gelöst.

Konzentration auf Kino Rex

Rodriguez führt das Kino Palace seit zehn Jahren. Dazu ist er auch der Leiter des Kinos Rex an der Bielstrasse - auf dieses will er sich ab Oktober konzentrieren. Der Verein CosmosK, mit dem Angel Rodriguez zusammen mit der Schauspielerin Sandra Sieber das Palace «bespielte», hat den Mietvertrag mit dem Immobilienbesitzer Renato Della Balda gekündigt.

Als Gründe dafür gibt Rodriguez zum einen das veränderte Konsumverhalten des Publikums an. Man gehe heute weniger ins Kino und nutze vermehrt Streaming-Angebote. Die Besucherzahlen seien deshalb rückläufig. Bis jetzt habe es aber immer gereicht, die Miete und die Löhne der Angestellten zu zahlen.

Zum anderen sei der Zustand des Gebäudes auch ein Grund für die Kündigung. Der Besitzer habe nur wenig Bereitschaft gezeigt, auch nur die nötigsten Sanierungen vorzunehmen, sagt Rodriguez gegenüber der Zeitung.

Alle Mitarbeitenden können bleiben

Er könne alle Mitarbeitenden weiterbeschäftigen, sagt der Kinobetreiber. Er werde sich nun auf das Kino Rex konzentrieren und dort das Angebot an Specials mit Filmschaffenden oder Matineen erweitern.

Im Gebäude des Kinos Palace in Grenchen waren noch weitere Firmen eingemietet. Fast alle haben quasi auf der anderen Strassenseite eine neue Bleibe gefunden – und bezahlen dort sogar noch weniger Miete. Noch offen sei die Zukunft der Restessbar. Ihr hatte Rodriguez im Palace Gastrecht gewährt. Die Initiantinnen seien auf der Suche nach einem neuen Zuhause.

Das Gebäude an der Rainstrasse soll nach dem Auszug des Kinos Palace verkauft werden. Der Besitzer will dafür 1,7 Millionen Franken. Unklar sei dabei, ob vor einem Verkauf die Schäden am Dach und im Keller (auch der sei sehr feucht) behoben würden, heisst es im Grenchner Tagblatt.

(ma)