Deitingen

Kostümverleih seit 1984: «Die investierte Zeit darf ich nicht rechnen»

14.02.2023, 14:21 Uhr
· Online seit 14.02.2023, 14:09 Uhr
Wir haben Marie-Louise Lüthi in ihrem Kostümverleih in Deitingen besucht. Sie erzählt, wie das Geschäft nach Corona läuft und welche ihrer selbst genähten Kostüme besonders im Trend sind.

Quelle: 32Today / Jael Fischer

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Aussehen wie ein Tiger, ein Drache, ein Kapitän oder eine Prinzessin? Oder vielleicht einen Hut aufsetzen? Einen, der golden glitzert? 500 Kostüme bietet das Geschäft «Kostüme Deitingen» am Unterbergweg 5 an. Während der Pandemie lief quasi gar nichts. «Nun sind die Kunden zurück. Darüber freue ich mich sehr», sagt Inhaberin Marie-Louise Lüthi.

Fast alle Kostüme selbst genäht

Lüthi hat Kundinnen und Kunden in jedem Alter, nur Kinderkostüme verkauft sie nicht mehr. Auch wird mehr gekauft, als gemietet. «Und es wird mehr im Laden gekauft, als in meinem Online-Shop. Das liegt daran, dass man die Kleider vor Ort anprobieren kann.»

Sie war über viele Jahre hinweg eingefleischte Fasnächtlerin. Auch wenn sie inzwischen nicht mehr an die Fasnacht geht, weiss sie, was eine gute Verkleidung ausmacht.

Fast alle ihrer Kostüme sind selbst genäht. Besonders gut laufen unter anderem Uniformen, wie etwa die des Häftlings oder des Kapitäns. Sehr gefragt sind auch die neusten Filmfiguren. Diese darf Lüthi aber nicht selbst nähen, aus Urheberrechtsgründen. «Wenn es möglich ist, also wenn die Grosshändler das betreffende Kostüm anbieten dürfen, dann kaufe ich es ein.» Das ist aber nur selten möglich.

Masken sind unbeliebt

Nicht mehr gut lassen sich speziellere Verkleidungen verkaufen. Dazu gehört beispielsweise das von ihr entworfene «Sugus»-Kostüm oder der «Regentropfen».

«Es braucht zu lange, bis man das angezogen hat. Heute muss es schnell gehen und bequem sein.» Und auch Masken sind nicht mehr im Trend, weiss Lüthi:

Den Laden hat Lüthi zusammen mit Monika Kofmel im Jahr 1984 eröffnet. Inzwischen führt sie das Geschäft aber allein. Mit dem Nähen hat die diplomierte Damenschneiderin ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Wie lange sie an einem Kostüm hat, kann sie nicht sagen:

Sie näht das ganze Jahr über Fasnachtskostüme und das braucht Fingerspitzengefühl. Zeit, um andere Kleider anzufertigen, bleibt hier nicht. Das macht ihre Arbeit aber nicht eintönig, im Gegenteil: «Mir sagt niemand, was ich nähen soll. Es ist kreativ, ich kann mich austoben und etwas aus meiner Fantasie erschaffen. Da gehe ich voll auf.»

veröffentlicht: 14. Februar 2023 14:09
aktualisiert: 14. Februar 2023 14:21
Quelle: 32Today

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