Mit G'Nox im Katastrophengebiet: Nicole Roth erzählt von ihrer Zeit in der Türkei
Quelle: 32Today / Jael Fischer
Die Arbeitskleider vom Einsatz hängen noch in der Laube. Der sieben-jährige belgische Schäferhund G'Nox, genannt «Schnöxi» spielt mit einem Stofftier, welches er beim Abflug am Flughafen Zürich bekommen hat. Nicole Roth aus Recherswil und ihr Hund sind seit ein paar Stunden zurück aus dem Erdbebengebiet in der Türkei. Sie war dort als Equipenleiterin und Hundeführerin an bei Rettungsaktionen im Einsatz.
Die Eindrücke und Emotionen im Katastrophengebiet seien unvorstellbar schlimm gewesen, sagt sie. Ihr Einsatzort war eine türkische Stadt, welche praktisch völlig zerstört und unbewohnbar war. Viele Einwohner suchten in den Trümmern verzweifelt nach ihren Angehörigen.
Nicole Roth ist mit ihrem Hund G'Nox vom Einsatz im Erdbebengebiet in der Türkei zurück gekehrt.
Im Einsatz sei die Zusammenarbeit zwischen Hundeführer und Retter sehr wichtig, sagt Nicole Roth. Man sei immer als ganzen Gruppe unterwegs und arbeite Hand in Hand. Sie sagt weiter:
Die grösste Schwierigkeit bei so einem Einsatz sei für sie, dass man nicht überall helfen könne, wo es eigentlich unbedingt nötig wäre, sagt Roth. Deshalb sei es wichtig, dass man sich auf die jeweilige Aufgabe fokussiere.
Für G'Nox war es der erste Einsatz im Ausland. Er habe einen sehr guten Job gemacht, sagt Nicole Roth. Es war für ihn eine ganz neue Erfahrung. Beim Training in der Schweiz gäbe es nie so viele Eindrücke, so viele Trümmer und so viele unterschiedliche Gerüche wie in einem grossen Katastrophengebiet. Dazu erklärt Roth:
Eine solche Extremsituation ist für den Hund und seine Hundeführerin eine Herausforderung und bringe beide so noch enger zusammen.
Auch G'Nox sei seit der Rückkehr am Verarbeiten der Eindrücke. Er schlafe aktuell viel mehr als normal.
Nicole Roth hat ihre Ausbildung zur Hundeführerin bei Schweizerischen Verein für Such- und Rettungshunde Redog gemacht.
Nicole Roth sieht sich nicht als Heldin. Sie habe mit «Schnöxi» einfach ihren Job gemacht. Dafür sei sie in der Schweiz bei Redog ausgebildet worden. Es gehe nicht darum, wer wie viele Menschenleben gerettet hat, sondern darum, dass überhaupt so viele Menschen wie möglich gerettet werden konnten. Sie sei dankbar für die gute Zusammenarbeit in der Rettungskette – und sie würde bei einer allfälligen nächsten Katastrophe mit ihrem Hund jederzeit wieder helfen.