Es gibt Sachen, die gibt es gar nicht, oder sollte es zumindest nicht geben. Ein solcher Vorfall ist im solothurnischen Oberdorf passiert. Dort kam es zu einem äusserst pietätlosen Diebstahl. Als ein Angehöriger eine verstorbene Person im Aufbahrungsraum nochmals besuchen wollte, bemerkte er, dass deren Hände anders lagen als zuvor. Und siehe da: Der Ehering und die Uhr waren weg.
Die Angehörigen haben nun Anzeige erstattet. «Es geht uns nicht um den Wert des Rings oder der Uhr», erklären sie. «Aber vielleicht ist das ja kein Einzelfall. Vielleicht gab es noch mehr solche Diebstähle. Wir finden es wichtig, dass anderen Familien nicht das Gleiche passiert. Es ist einfach pietätlos und zeugt von einer unglaublichen Respektlosigkeit», sagen sie gegenüber der «Solothurner Zeitung».
Bisher einzig bekannter Fall von Leichenfledderei im Kanton
Die Kapelle wird nicht per Videokamera überwacht. Man pflege in Oberdorf eine Kultur des Vertrauens, heisst es von Seiten der Kirchgemeinde. Die Angehörigen sahen auch keinen Grund, den Schmuck vor der Beerdigung bereits abzunehmen zu lassen. Die verstorbene Person habe diese beiden Schmuckstücke seit vielen Jahren getragen und so sollte es bis zuletzt bleiben, sagen sie gegenüber der Zeitung.
Der unglaubliche Vorfall von Leichenfledderei ist denn auch ein spezieller, wie die Kantonspolizei bestätigt. Bisher sei kein ähnlicher Vorfall bekannt.
(dl)
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.