Quelle: Tele M1
In der Solothurner Hauptstadt plätschern elf historische Brunnen, die besonders an heissen Tagen gute Dienste erweisen. Insgesamt gibt es in Solothurn 70 Brunnen. Laut dem Solothurner Stadtbauamt entwässern etwa 15 Brunnen in die Aare oder lassen ihr Wasser im Boden versickern. Das Wasser der anderen 55 Brunnen fliesst jedoch in die Kanalisation. Die Grünen-Gemeinderätin Ladina Schaller kritisiert dieses Vorgehen und fordert in einem Vorstoss ein Umdenken in Solothurn, wie die «Solothurner Zeitung» schreibt.
Unnötige Belastung der Kanalisation
Ladina Schaller sieht die direkte Ableitung des Brunnenwassers in die Kanalisation als unnötig an. Das saubere Wasser vermische sich dort mit Schmutzwasser und müsse von der Abwasserreinigungsanlage (ARA) zusätzlich gereinigt werden. Die Zahlenspielerei eines Experten zeigt, dass diese 55 Brunnen zusammen etwa 130'000 Kubikmeter Wasser pro Jahr verbrauchen – genug, um mehr als 50 Olympiabecken zu füllen.
Schaller fordert eine Prüfung, ob das Brunnenwasser nicht sinnvoller genutzt werden kann. Sie schlägt vor, das Wasser für die Bewässerung von Pflanzen oder die Reinigung zu verwenden, oder es über unterirdische Schächte versickern zu lassen.
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Vorbild Zofingen
Zofingen hat bereits seit 2019 erfolgreich ein Modell umgesetzt, bei dem Brunnenwasser versickert und damit wieder dem Grundwasser zugeführt wird. Dies könnte auch für Solothurn von Nutzen sein, findet Schaller. Bisher wurden in Zofingen zehn Altstadtbrunnen erfolgreich an diese Anlagen angeschlossen. Weitere sind geplant. Die Kosten für eine Versickerungsanlage variieren je nach Standort und Untergrund zwischen 20'000 bis 30'000 Franken pro Anlage.
Ladina Schaller schlägt vor, für jeden Brunnen in Solothurn – sowohl für die historischen in der Altstadt als auch für die übrigen auf Stadtgebiet – verschiedene Nutzungsmöglichkeiten zu prüfen. Zudem solle man anschauen, welche Brunnen für ein Pilotprojekt infrage kommen könnten.
(red.)