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«Wir sind erschrocken»: In der Solothurner Altstadt soll ein Bordell entstehen

Rotlicht Millieu

«Wir sind erschrocken»: In der Solothurner Altstadt soll ein Bordell entstehen

· Online seit 25.07.2023, 08:00 Uhr
Mitten in der Altstadt von Solothurn soll ein Erotikstudio entstehen. Das geht aus einem entsprechenden Baugesuch hervor. Die Nachbarn an der Löwengasse sind über diese Pläne aber nicht erfreut.
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Bis vor einem Jahr wurden an der Löwengasse 18 in Solothurn Panettone und Grissini verkauft. Dort, wo die Bottega Lombardo lange Zeit ihren Laden hatte, soll nun bald ein Erotikstudio entstehen, wie schreibt die Solothurner Zeitung.

Betreiberin schon in Solothurn aktiv

Unter dem Namen Pamela betreibt die Geschäftsführerin des geplanten Bordells in der Schweiz schon seit 15 Jahren Studios dieser Art. Auch in der Vorstadt von Solothurn ist sie bereits aktiv. An der Löwengasse sollen gemäss Betriebskonzept vier Personen angestellt werden: eine Empfangsdame und drei Sexarbeiterinnen und -arbeiter. Die Zielgruppe seien «vornehmlich Männer mit hetero- oder homosexueller Neigung». Man wolle aber nicht Laufkundschaft ansprechen, sondern vor allem Stammkunden generieren, wird im Konzept weiter ausgeführt. Sauberkeit und Diskretion würden im Vordergrund stehen. Die Ausstattung der Zimmer sollen «ein Gefühl von Luxus» erzeugen. Die Einsprachefrist für das Baugesuch läuft Anfang August ab.

Keine Freude in der Nachbarschaft

Keine Freude an diesen Plänen haben die unmittelbaren Nachbarn an der Löwengasse. Direkt neben dem geplanten Studio hat Peter Wälchli einen Antiquitäten-Laden. Er habe keine Freude an diesem neuen Projekt, sagt er gegenüber der Solothurner Zeitung. Er hätte es lieber gesehen, wenn wieder ein Laden mit Laufkundschaft eingezogen wäre. Auch Geerd Gasche vom Bücherladen «Poetariat» ist nicht begeistert. Er habe zwar keine Vorurteile gegenüber einem Bordell, hätte aber im leerstehenden Lokal neben seinem Geschäft auch lieber wieder einen Laden gesehen.

Regelrecht erschrocken zeigte sich Barbara Zamarian von der Bar «Punkt Elf». Aus ihrer Sicht seinen diese Pläne eine Abwertung der Löwengasse und sie fragt sich, ob das Studio die Kundschaft ihrer Bar verändern würde. «Es könnte geschäftsschädigend sein», befürchtet sie.

Falscher Standort für so ein Etablissement

Ganz in der Nähe des geplanten Etablissements betreibt Thuy-Minh Dao Schenker den «Minhauture Concept Store», wo Jungdesigner ihre Kreationen anbieten können. Auch sie findet, dass ein Bordell nicht in die Löwengasse passt. Am 18. August findet dort das Sommerfest statt. Damit versuche man, die Gasse weiter zu beleben. Die Pläne für ein Erotikstudio würde diese Bestrebungen untergraben. «Das würde mich wirklich reuen», sagt Dao Schenker gegenüber der Zeitung.

(SZ/ma)

veröffentlicht: 25. Juli 2023 08:00
aktualisiert: 25. Juli 2023 08:00
Quelle: 32Today

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