Als Hauptgrund für die Preiserhöhung gibt die Regio Energie Solothurn die rekordhohen Handelspreise während der Energiekrise an, die sich nun verzögert auch auf die Strompreise 2024 auswirken. Aber auch neue Abgaben des Bundes würden sich kostensteigernd auswirken.
Strom wird in mehreren Tranchen eingekauft
Wie alle Energieversorger ohne eigene Kraftwerke kaufe die Regio Energie Solothurn den Strom am Markt in mehreren Teilmengen ein, schreibt sie in der Mitteilung. Die Beschaffung erfolge zu verschiedenen Zeitpunkten über mehrere Jahre verteilt. Bereits für das Jahr 2023 haben sich demnach die gestiegenen Marktpreise auf den Energiepreis ausgewirkt, weshalb die Regio Energie bei ihrer letzten Stromtarifberechnung eine Abfederung des Preisanstiegs vorgenommen hatte.
Gemäss Regio Energie wurden bereits für das aktuelle Jahr nicht alle Kostensteigerungen in die Tarife eingerechnet, sondern sogenannte Deckungsdifferenzen gebildet. Genau dasselbe geschieht nun auch für das kommende Jahr 2024. Die Regio Energie Solothurn gibt somit Kosten von mehreren Millionen Franken vorerst nicht an ihre Endkundinnen und Endkunden weiter.
Aufgeschoben heisst nicht aufgehoben
Die Zeche wird in den kommenden Jahren fällig. Unterdeckungen müssen gemäss Stromregulationsbehörde Elcom innerhalb von drei Jahren wieder aufgelöst werden. Sollten sich die Strompreise in den nächsten Jahren wieder erholen, werden die Preise für die Endkonsumenten mit diesem Modell also weniger schnell sinken als am Markt. Für den Moment wird das Portemonnaie so aber zumindest etwas entlastet. In Zeiten der Inflation ein willkommenes Instrument.
Die Preise steigen bei der Regio Energie Solothurn trotz dieser «Glättung» um etwa 30 Prozent per 2024. Für die Kunden in der Stadt Solothurn und den umliegenden Gemeinden, die von der Regio Energie beliefert werden, ist das ein happiger Aufschlag.
Mehr Geld für Photovoltaik-Besitzer
Der Einspeisetarif bei der Region Energie steigt von heute 22,5 Rappen auf 26,2 Rappen pro Kilowattstunde – also um 3,7 Rappen. Man rechne: Das ist nicht einmal die Hälfte des Preisanstiegs von 8,3 Rappen, den die Konsumenten ab 2024 bezahlen müssen.
Die meisten Gemeinden im Kanton Solothurn und im Oberaargau werden direkt von der BKW beliefert. Diese publiziert ihre Strompreise fürs Jahr 2024 am Donnerstag.
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(dl)