Beim Internationalen Zentrum der Traditionellen Bewässerung in Europa IZTB mit Sitz in der Klosteranlage St. Urban ist die Freude gross. Am 5. Dezember wurden an der 18. Tagung des Zwischenstaatlichen Komitees zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes in Botswana zahlreiche Bewässerungs-Systeme in die «Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit» eingetragen. Voraus ging ein mehrjähriger Bewerbungsprozess, bei dem 2022 das IZTB gegründet wurde.
Diese Bewäserungssysteme gelten neu als Kulturerbe - Wässermatten im Oberaargau und im angrenzenden Luzernbiet
- Bewässerte Wiesen entlang der Suonen im Oberwallis
- Bewässerte Wiesen entlang der «bisses» im französischsprachigen Wallis
Bedeutung der Bewässerungssysteme
Im Vordergrund steht das überlieferte Wissen der Menschen, ihr Umgang mit lokalen Ressourcen und Gegebenheiten sowie die in diesem Fall sehr anschaulich und vielfältig gelebte Tradition, auch im Rahmen der lokalen Gemeinschaften wie Geteilschaften, «consortages», Wässermattenverein, Genossenschaften und weiteres. Diese tragen oftmals seit Jahrhunderten zur Fruchtbarmachung von Wiesland, zu höheren Grundwasserständen, zum Hochwasserschutz und zur Förderung der lokalen Landschaftsvielfalt und Biodiversität bei.
Jahrtausendalte Tradition
Traditionelle Bewässerung ist eine landwirtschaftliche Bewässerungsart, die auf strategischer Nutzung der Schwerkraft und manuell angelegter Konstruktionen wie Zuleitungen und Gräben beruht, um Wasser aus Quellen, Gletschern, Bächen oder Flüssen auf die Felder und Wiesen zu leiten. In oft über Regelwerke vorgegebenen Zeiträumen leiten die Bewässererinnen und Bewässerer das Wasser auf ihre Wiesen.
Um möglichst die ganze Parzelle zu bewässern, werden vorübergehend kleine Gräben gezogen oder das Wasser aufgestaut und künstliche Überläufe geschaffen. Ein umfangreiches Verständnis der Landschaft, des Wasserflusses und der Wetterbedingungen ist erforderlich, um diese Methode nachhaltig und effizient anwenden zu können.
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