Schlechtere Konditionen

Swissmem-Chef nach CS-Übernahme: «Hoffe, dass die UBS die Situation nicht ausnutzt»

· Online seit 26.03.2023, 06:38 Uhr
Swissmem sieht wegen der Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS keine Gefahr für den Werkplatz Schweiz. Wichtig sei, dass die Exportfinanzierung der CS aufrechterhalten werden, sagt Martin Hirzel, Chef des Schweizer Industrieverbands. Dass man künftig nur noch eine Grossbank im Land habe, könne aber auch nachteilig sein.
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«Ich hoffe, dass die UBS die aktuelle Situation nicht ausnutzt, um der Industrie schlechtere Konditionen aufzudrücken», erklärt der Swissmem-Chef im Interview mit dem «SonntagsBlick». Swissmem ist der Branchenverband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie

Während kleine und grosse Unternehmen das CS-Aus kaum spürten, sehe er die grössten Umstellungen auf mittelgrosse Exportfirmen zukommen. «Sie werden sich daran gewöhnen müssen, dass sie nicht mehr alle Finanzgeschäfte im eigenen Dorf und in der Muttersprache aufgleisen können.»

Schlecht für Exportfirmen

Generell bedeute nur noch eine Grossbank weniger Konkurrenz auf dem Finanzplatz, was vor allem für exportorientierte Firmen keine gute Nachricht sei. «Die Industrie konnte die Angebote der UBS mit jenen der CS vergleichen, in dem von beiden eine Offerte eingeholt wurde», sagt Hirzel. «Das ist jetzt vorbei, und es drohen tendenziell schlechtere Konditionen beim Zahlungsverkehr, bei Krediten und bei der Platzierung von Unternehmensanleihen. Zudem war die CS bei der Finanzierung und Absicherung von Exportgeschäften absolut führend.»

Konkurs wäre «katastrophal» gewesen

Die vom Staat eingefädelte CS-Übernahme durch die UBS am Sonntag sei aus Sicht seines Verbands aber sauber verlaufen. «Die Firmen haben kein Geld verloren, der Zahlungsverkehr und auch die Absicherung von Wechselkursrisiken funktionierten einwandfrei. Ein Konkurs der CS hätte für den Werk platz Schweiz dagegen katastrophale Folgen gehabt.»

veröffentlicht: 26. März 2023 06:38
aktualisiert: 26. März 2023 06:38
Quelle: sda

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