Nach einem Sturz aus einem Fenster in 8 Metern Höhe ist am Dienstagabend ein zweijähriges Mädchen im baselländischen Seltisberg gestorben. Das teilte die Kantonspolizei Baselland am Mittwoch mit. Stürze von Kleinkindern aus grosser Höhe gehören zu den häufigsten Unfällen mit Todesfolge, sagt das Bundesamt für Unfallverhütung BFU. Zwischen 2008 und 2017 seien in der Schweiz demnach sieben Kinder bei einem Sturz aus grosser Höhe gestorben. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor.
Kleine Kinder sehen die Gefahr nicht kommen, weiss die Leiterin der Mütter- und Väterberatung Region Aarau: «Ein Kind hat einfach eine ganz andere Art beim Denken. Es lässt sich von Dingen fesseln, die es sieht. Und wenn es interessant ist, versucht es sich damit zu beschäftigen. Es zu ergreifen, eine bessere Übersicht zu haben. Es denkt in gewissen Fällen gar nicht daran, dass es gefährlich ist.»
Diese Fenstergriffe schaffen technisch Sicherheit
Die effektivste Lösung, um einen Sturz aus dem Fenster zu verhindern, ist laut dem Geschäftsführer der Fenstersanierungs AG in Seon ein Fenstergriff mit Schlüssel und Druckfunktion. Solche, die nur eine Druckfunktion hätten, seien nicht sicher genug, das wisse er aus eigener Erfahrung: «Das habe ich selbst versucht bei meinen Kindern einzusetzen und es ging nicht lange und sie wussten, wie sie diesen Druckknopf bedienen müssen.»
Reden hilft
Aber nicht nur im technischen Sinn gibt es Möglichkeiten. Mit den Kindern direkt reden und sie auf Gefahren vorbereiten sei sehr wichtig, sagt Elternberaterin Beatrice Strub: "Reden und sagen: ‹Hey, das war jetzt mega gefährlich. Hast du gesehen, wie hoch das ist? Schau mal, was da passieren könnte, wenn du dich darüber lehnst. Das will ich nicht, das ist ein No-Go. Das darfst du nicht alleine.›»
Viele Eltern legten den Fokus eher auf offensichtlichere Gefahren wie scharfe Gegenstände und übersähen die Gefahren, die von möglichen Stürzen ausgehen.