«Call of Duty» ist für das Shooter-Genre das, was Fifa für Sportspiele ist: Im Kern immer das gleiche, trotzdem immer extrem erfolgreich. Die Einzelspielerkampagne interessiert nur sekundär, viele Spieler lassen sie von Anfang an links liegen und messen sich online untereinander.
«Call of Duty» ist auch deswegen so erfolgreich, weil es üblicherweise im Jahresrhythmus erscheint. Dazu arbeiten mehrere Entwicklerstudios parallel an den verschiedenen Spielen, sonst wäre diese Kadenz nicht zu stemmen.
Einer der nächsten Ableger wird allerdings nicht für Playstation, XBOX und PC erscheinen, sondern für den Spieltisch.
«Call of Duty» als Brettspiel
Warum es unbedingt eine Umsetzung als Brettspiel braucht und wie das genau funktionieren soll, diese Fragen beantwortet Publisher Activision nicht. Auch sonst ist noch fast nichts über das angekündigte Spiel bekannt. Der Ankündigungstrailer ist informationstechnisch mau.
Der Beschreibung nach zu urteilen, soll es ein «aufregendes Strategiespiel» werden, das auf dem Videospiel basiert – inklusive «intensiver Kämpfe, taktischer Planung und mit beeindruckender Gestaltung».
Im Spiel soll es Miniaturausgaben ikonischer Soldaten der Serie geben, genauso wie bekannte Waffen aus der Serie. Stattfinden sollen die Schlachten auf den Original-Maps aus den Games. Kosten soll die Collector's Edition mit rund 100 Dollar sogar mehr als ein «Call of Duty»-Game.
Finanzieren soll es die Community
Warum Activision sein extrem schnelles Arcade-Shooter-Game unbedingt als gemächliche Strategievariante auf die Tische dieser Welt bringen will, scheint bei erster Betrachtung schleierhaft. Klar, die Marke soll ausgebaut, neue Märkte erschlossen und eine andere Art Spieler angesprochen werden – aber viele würden sich zuvor Innovationen und eine technisch ansprechende Umsetzung bei den Kernspielen der Reihe wünschen.
Wobei sich schnell zeigt, dass Activison hierfür kaum Ressourcen zur Verfügung stellt. Das Brettspiel wird von Arcane Wonders entwickelt, einer viel kleineren Firma, die das nicht alleine stemmen kann – und auf Crowdfunding setzt.
Die Kickstarter-Kampagne soll im Sommer 2023 beginnen. Online halten sich die COD-Fans mit Spott nicht zurück.
«Eine der lukrativsten Marken, die es gibt, braucht DEINE Hilfe, um ein Brettspiel zu finanzieren», schreibt ein Youtube-Nutzer.
Alex Roberts fragt sich, ob das Brettspiel bei der Veröffentlichung genauso fehlerhaft sein wird, wie die virtuellen Ableger.
Dieser Nutzer will wissen, wie viel der Season-Pass kosten wird. Die teils kostenpflichtigen Spielmechaniken von «Call of Duty» (und vielen anderen Games) werden seit langem kritisiert, die Spiele trotzdem gekauft. Daran wird sich wohl in nächster Zeit wenig ändern.
Nächstes Game im November?
Denn «Call of Duty»-Spiele sind beinahe garantierte Hits. Das dürfte auch 2023 so bleiben – auch wenn noch gar nicht klar ist, ob es einen richtigen neuen Teil oder nur eine Erweiterung für Modern Warfare 2 geben wird. Laut einem Leak wird das Spiel am 10. November erscheinen.