Mal ist es warm, mal ist es kalt: Das Wetter im Frühling ist oftmals unbeständig. Die erwachende Natur, und mit ihr jede Menge Insekten, würden sich derzeit auf Nahrungssuche begeben, erklärt der Geschäftsführer von Pro Natura, Matthias Betsche: «Die wichtige Frage ist jetzt, wo es etwas zu fressen gibt. Helfen können wir, indem wir einiges blühen lassen.» Egal ob auf dem Balkon, Fenstersims oder im Garten: «Hummeln, Bienen und Schmetterlinge benötigen jetzt ein Nahrungsangebot. Dafür eigenen sich einheimische Wildblumen, Sträucher oder Bäume. Je nachdem, was für Möglichkeiten sich anbieten.»
Diese Tiere profitieren unter anderem von diesen Pflanzen
- Marienkäfer
Tomatenpflanzen, Kamille, Lauch - Wildbienen und Hummeln
Stockrosen, blühene Kräuter, Krokusse, Tulpen - Schmetterlinge
Brennnesseln bieten sich optimal für die Larven (Raupen) an. Die Falter ernähren sich vorwiegend von Nektar: Disteln, Astern, Thymian und andere blühende Kräuter - Heuschrecken
Gräser, Blätter und saftige Pflanzen wie Klee und Löwenzahn. Sprich: ungemähter Rasen - Taubenschwänzchen
Wiesenblumen und Rotklee - Laufkäfer
Tomatenpflanzen, Kräuter wie Thymian, Rosmarin und ähnliches - Streifenwanzen
Pastinaken, Rüebli, Engelwurz - Rosenkäfer
Larven mögen Totholz und Kompost, die Käfer ernähren sich von Baumsäften - Libellen
Libellen brauchen einen Teich, wo sie zum Beispiel Stechmücken jagen können
Gute Nachricht für alle halbherzigen Gärtnerinnen und Gärtner: Wer auf stundenlanges Jäten oder wöchentliches Mähen verzichten möchte, kann das im Namen der Biodiversitätsförderung tun. Lässt man Unkraut und Gras einfach wachsen, entstehen Naturinseln von alleine. Wer die Biodiversität im eigenen Garten fördern möchte, kann also die Gartenarbeit einfach sein lassen.
Blumen für die Biodiversität
Begeisterte Gärtnerinnen und Gärtner müssen ihr Hobby trotzdem nicht links liegen lassen. Auch mit gezielter Gartenarbeit kann die Biodiversität gefördert werden. Zum Beispiel mit einer Blumenwiese. Welche Blumen im eigenen Garten gut gedeihen und welche für Wildbienen und Schmetterlinge sonst noch besonders wertvoll sind, kannst du mit der Online-Plattform Floretia herausfinden.
Neophyten vermeiden
Viele Gärten der Schweiz sind mit gebietsfremden Arten bepflanzt. Diese bieten aber den einheimischen Tieren keinen geeigneten Lebensraum, verbreiten sich teilweise invasiv und sind mitunter sogar gesundheitsschädlich. Wichtig für die Biodiversität ist deshalb, dass auf einheimische Pflanzen gesetzt wird. Geranien, Forsythien oder exotische Sträucher wie die Thuja-Hecke und der Kirschlorbeer können ersetzt werden durch Margariten, Stechpalmen oder Liguster.
Nistkästen aufstellen
Weiter fehlt es den Wildbienen, aber auch anderen Insekten, Vögeln oder Fledermäusen an Verstecken und Nistmöglichkeiten. Abhilfe können Bienenhotels, Nistkästen für Vögel und Fledermäuse, aber auch Stein-, Ast- oder Sandhaufen schaffen.